Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Kleines Realienbuch - S. 35

1895 - Gera : Hofmann
35 Grafen zu Mansfeld nach Eisleben berufen, um einen Streit zu schlichten, er- kältete sich bei der Fahrt über die Saale, erkrankte und starb in seiner Geburts- stadt. Die Leiche wurde zu Wittenberg in der Schloßkirche beigesetzt. 10. Der Schmalkaldische Krieg 1547. Nachdem Karl V. seine aus- wärtigen Feinde besiegt hatte, gedachte er die lutherische Ketzerei auszurotten. Die evangelischen Fürsten, welche in Schmalkalden einen Bund geschlossen hatten, waren uneinig und wichen zaghaft vor ihm zurück. Bei Mühlberg an der Elbe besiegte er 1547 den Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen und nahm ihn gefangen. Als der blutende Fürst den Kaiser „Allergnädigster Kaiser" anredete, fuhr ihn dieser an: „So? bin ich das nun? Ihr habt mich lange nicht so geheißen!" Der unglückliche Fürst sprach: „Ich bin Eurer Majestät Ge- fangenerund bitte um fürstliches Gefängnis!" Der Kaiser sprach: „Ihr sollt gehalten werden, wie Ihr es verdient!" Den Seinen schrieb er: „Ich kam, sah, und Gott siegte!" Als man ihm riet, Luthers Leiche zu verbrennen, sagte er: „Lasset ihn ruhen, er hat seinen Richter gesunden!" Über die Zustände in Sachsen äußerte er: „Wir haben es in diesem Lande anders gefunden, als uns gesagt worden ist!" Seinem Bundesgenossen Moritz von Sachsen gab er die Kurwürde und ein großes Stück des eroberten Landes. Derselbe Moritz aber war eifersüchtig auf die wachsende Macht des Kaisers. Plötzlich überfiel er den kranken und wehrlosen Kaiser in Innsbruck, nötigte ihn zur Flucht durchs Ge- birge bei Regen und Sturm und zwang ihn zum Vertrag von Passau, aus dem später der Augsburger Religionssriede wurde (1555). Evangelischen und Katholischen wurden dadurch gleiche Rechte zugestanden. Die katholische Kirche erhielt durch die Beschlüsse des Konzils zu Trient eine neue feste Ge- staltung und in den Jesuiten kluge und mutige Verteidiger. Nach so vielen Kämpfen legte der kranke Kaiser seine Krone nieder, zog in das spanische Kloster St. Just und starb dort. 11. Die Reformation in der Mark. In dieser Zeit war Joachim I. Kurfürst in der Mark. Sein Wahlspruch lautete: „Durch Gericht und Ge- rechtigkeit." Mit großer Strenge bekämpfte er die Raubritter, welche wieder keck ihr Haupt erhoben. An seine Thür schrieben sie: „Joachimchen, hüte dich, fangen wir dich, so hangen wir dich!" Sie legten ihm einen Hinterhalt, dem er durch die Warnung eines Bauern entging. In einem Jahre ließ er 70 dieser Räuber hinrichten. Als ihm ein Oheim schrieb, er solle nicht gegen den Adel seines eigenen Landes wüten, antwortete er: „Nicht adeliges, nur Schelmenblut habe ich vergossen. Wären diese redliche Edelleute gewesen, so hätten sie keine Verbrechen begangen!" In Berlin gründete er das Kammergericht, das in Streitsachen den letzten Spruch fällte. Die Juden verfolgte er grausam und jagte sie aus dem Lande. Luthern und seinem Werke war er feind. Trotzdem breitete sich die neue Lehre in der Mark aus, und sogar die Kurfürstin Elisabeth bekannte sich heimlich dazu. Sie mußte aber vor dem Zorne ihres Gatten nach Sachsen fliehen. Ihre Söhne Joachim Ii. von Brandenburg und Hans von Küstrin traten zur evangelischen Kirche über. Joachim Ii. schloß mit den schlesischen Herzögen einen Erbvertrag und erlangte die Mit- belehnung über Preußen. Dadurch legte er den Grund zur Erwerbung Schlesiens und Preußens. Sein Wahlspruch hieß: „Allen wohlzuthun ist Fürstenart." Der strenge Joh. Georg verfolgte die Juden und vertrieb sie aus dem Lande. Sein Wahlspruch hieß: „Gerecht und milde!" Sein Sohn Joachim Friedrich setzte das Geheimratskollegium als Beirat des Fürsten ein, gründete das Joachimthalsche Gymnasium und erhielt die Einheit der Mark durch den Geraer Hausvertrag. Sein Wahlspruch war: 3*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer