1895 -
Gera
: Hofmann
- Autor: Polack, Friedrich
- Hrsg.: Starken, J. A.
- Auflagennummer (WdK): 96
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
das sind lange, biegsame Hornplatten mit gefranstem Rande. Die unbewegliche
Zunge ist wie ein Bierfaß und sehr thranig. Die Vorderglieder sind in beweg-
liche Flossen, die Hinterglieder in eine zweiteilige Schwanzflosse verwandelt, die
als Ruder und Steuer dient. 3. Die Walfische leben in den nördlichen Meeren
zwischen Europa und Amerika. 4. Sie nähren sich von kleinen Meertieren.
5. Um Thran und Fischbein zu gewinnen, machen die Walfischjäger Jagd auf
die Riesentiere. Ist ein Walfisch entdeckt, so nähert sich ihm vorsichtig ein be-
manntes Boot. Eine Harpune wird tief ins Fleisch des Tieres geschleudert und
hakt sich mit Widerhaken darin fest. Das getroffene Tier schießt in die Tiefe
und rollt dabei das Seil der Harpune von der Winde ab, oft so schnell, daß
man das Seil zerhauen muß, um nicht mit dem Boote in die Tiefe gerissen zu
werden. Blutig färbt sich das Meer. Rach einigen Minuten kommt der ver-
wundete Wal wieder an die Oberfläche, um Luft zu schöpfen. Neue Harpunen
treffen ihn; immer schwächer wird er durch den Blutverlust, bis er zuletzt ver-
endet und am Schiffe festgeankert wird. Mit Äxten wird der Speck heraus-
gehauen, in Kesseln ausgekocht und der Thran in Fässer gefüllt. 6. Der Walfisch
ist dumm und feig. Ein Plätschern im Wasser verscheucht ihn. Sein Junges
verläßt er in Gefahr nicht und wenn er selbst darüber ins Verderben gerät.
Die Seehunde sind auch Meersäugetiere und trefflich für den Aufenthalt
im Wasser ausgerüstet. Sie sind mit einem dichten, glatten Pelze bedeckt. Die
Augen schützt im Wasser eine Nickhaut, Nase und Ohr Klappen. Die Vorderbeine
dienen als Ruder; die Hinterbeine stehen wagerecht nach hinten und bilden mit
dem Schwänze eine Art Flosse. Die Zehen sind durch Schwimmhäute verbunden.
Die Seehunde leben in nördlichen Meeren, schwimmen sehr geschickt und gehen in
Herden an das Land. Sie werden eifrig gejagt.
62 Der Hering. (29)
1. Der Hering gehört zu den
Grätenfischen, die ein inneres
Knochengerüst haben. 2. Er wird
bis fußlang, ist oben bläulich-
grau und unten silberweiß. Die 81- Hering c/s not. Gr.),
losen Schuppen liegen wie Dachziegeln übereinander. Der Hering atmet wie alle
Fische durch Kiemen. Seine Wasserflügel, die Flossen, bestehen aus hornigen
Strahlen mit häutigem Zwischengewebe. Hinter den Kiemen stehen 2 Brust-
flossen, weiter hinten 2 Bauchflossen, auf dem Rücken die Rücken-, unter dem
Schwänze die Steißflosse, am Ende des Schwanzes die senkrechte Steuerflosse.
3. Die Heringe leben in unzählbaren Scharen in den nördlichen Meeren. Zu
gewissen Zeiten kommen sie aus der Tiefe des Meeres an die Küste von Nor-