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1911 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Priewe, Robert, Priewe, Hermann, Schiel, Adelbert, Krausbauer, Theodor, Schmidt, Hermann, Kohlmeyer, Otto, Kerp, Heinrich, Waeber, Robert, Werner, Richard, Kohlmeyer, Otto
- Hrsg.: Tromnau, Friedrich
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Iv
Naturlehre.
21
Windkessel. Das einströmende Wasser preßt die Luft zusammen. Da-
durch wird ihre Spannkraft erhöht. Sie drückt auf die Flüssigkeit, schließt
die Drnckventile und treibt das Wasser in einem zusammenhängenden Strahle
ins Freie.
B. Vom Schalle.
1. Die Entstehung des Schalles.
Eine auf dem Tische festgehaltene, teilweise über die Tischkante hinaus-
ragende Stricknadel wird stark angerissen. Sie schwingt hin und her. Man
hört einen Schall. — Hält man an eine klingende Stimmgabel ein frei-
hängendes Holundermarkkügelchen, so wird es abgestoßen, solange der Ton
hörbar ist. Die Bewegungen des Holundermarks machen die Schwingungen
der Gabelzinken sichtbar.
Ein Schall entsteht durch schnelle Schwingungen eines Körpers.
Das Rauschen des Wassers und das Heulen des Sturmes beweisen, daß
auch flüssige und luftförmige Körper einen Schall erregen können.
2. Die Fortpflanzung des Schalles.
versuch: Man stellt auf dem Tische einen Trichter so auf, daß sein Rohr
wagerecht liegt. Über die weite Öffnung spannt man straff eine Tierblase.
Vor die enge Öffnung wird ein brennendes Licht gestellt. Schlägt man mit
einem Trommelstocke auf die Blase, so bewegt sich die Flamme hin und her.
Man hört einen Schall.
Erklärung: Durch den Schlag wird die Tierblase nach innen bewegt.
Dadurch wird die hinter ihr liegende Luft zusammengedrückt. Je mehr sie
zusammengepreßt wird, desto größer ist ihre Spannkraft. Sie dehnt sich
wieder aus und drückt auf die benachbarte Luftschicht. So werden die Ver-
dichtungen und Verdünnungen ans alle anstoßenden Luftteilchen übertragen.
Ihre Schwingungen versetzen die Lichtflamme in Bewegung.
Lnftschwingungen ähneln den Bewegungen des Wassers. Wird ein Stein
in den Teich geworfen, so entstehen Wellen. Jede Erhöhung des Wasserspiegels
wird Wellenberg, jede Vertiefung Wellental genannt. Den Wellenbergen
entsprechen die Verdichtungen, den Wellentälern die Verdünnungen der Luft.
Bewegungen der Luft, die durch Schwingungen eines Körpers
hervorgerufen werden, nennt man Schallwellen. Sie werden vom
Ohr aufgenommen und rufen im Gehirn eine Schallempfindnng hervor.
3. Die Leitung des Schalles.
a) Durch die Luft wird gewöhnlich der Schall in nufer Ohr geleitet.
b) Durch flüssige Körper. Der Taucher hört auf dem Meeresgrunde
den über dem Wasserspiegel abgefeuerten Schuß. Der Schall, den zwei im
Wasser zusammenschlagende Steine hervorrufen, wird auch außerhalb des
Wassers wahrgenommen.
Flüssige Körper leiten den Schall.