1917 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Lennarz, Gottfried, Kreuzberg, Peter Josef, Cüppers, Adam Joseph
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Geschichte.
I
Franken zerstört; denn die Städte galten ihnen als Zwingburgen. Auch Cöln
und Trier wurden in Schutthaufen verwandelt.
7. Klodwig. Der erste König, der die verschiedenen Frankenstämme
zu einem Reiche vereinigte, war Klodwig aus dem Geschlechte der Merowinger.
Er war zuerst König der Salier. Ein Verwandter von ihm war König Siegbert
von Cöln, der über die Ripuarier herrschte. Diesen und dessen Sohn ließ Klodwig
töten. So wurde er auch König der Ripuarier. Klodwig einigte nicht nur das
Frankenreich, er erweiterte es auch. Den letzten römischen Statthalter in
Gallien besiegte er, von den Alemannen gewann er ein großes Gebiet am
Oberrhein (vielleicht in der Schlacht bei Zülpich), dem Wcstgotenreiche diesseit
der Pyrenäen machte er ein Ende, und so beherrschte er das heutige Rheinland,
Holland, Belgien und Frankreich. Er wohnte in Paris. Über sein Reich be-
saß er die volle Landeshoheit.
Als Klodwig zur Regierung kam, war er noch Heide. Seine Gemahlin
Klotilde aber war Christin. Sie war darauf bedacht, auch ihren Gemahl zum
Christentum zu bekehren. Als ihnen ein Sohn geboren wurde, ließen sie ihn
taufen. Der Sohn aber starb kurz nach der Taufe. Das sah Klodwig als eine
Strafe seiner Götter an. Den zweiten Sohn aber ließ er wieder taufen. Als
auch er erkrankte, betete Klotilde zu Gott, und das Kind wurde gesund. Darauf
ließ sie den Bischof Remigius von Reims kommen. Mit seiner Hilfe gelang es
ihr, den Gemahl zu bekehren. Tie Sage bringt die Bekehrung Klodwigs mit
dem Sieg über die Alemannen bei Zülpich in Verbindung. 3000 Franken
ließen sich mit ihm im Jahre 496 taufen. Als der Bischof die heilige Hand-
lung vollzog, sagte er zu Klodwig: ,,Beuge dein Haupt, stolzer Sugambrer,
bete an, was du bisher verfolgt, und verfolge, was du angebetet hast."
Doch Klodwig wurde nur dem Namen nach Christ, in seinem Herzen blieb
er Heide.
Die nächsten Nachfolger Klodwigs waren tüchtige Regenten. Sie dehnten
das Frankenreich bis nach Thüringen aus; auch die Alemannen und Burgunder
unterwarfen sie. Nur Sachsen eroberten sie noch nicht. Allmählich aber entstanden
im Geschlechte der Merowinger Streitigkeiten. Dadurch nahm die Macht der
Fürsten, die das Reich Klodwigs geteilt hatten, immer mehr ab, und ihr An-
sehen sank. Seit dem Ende des 7. Jahrhunderts herrschten statt des Königs die
Hausmeier, die f.üheren Verwalter der königlichen Güter. Der Hausmeier
Karl Martell besiegte die mohammedanischen Araber, die von Spanien aus
das Frankenreich erobern wollten. Karls Sohn Pippin der Kleine machte
sich 751 zum Könige des Frankenreiches. Mit ihm kam das Geschlecht der Karo-
linger auf den Thron.
Aufgaben: Erzähle die Siegfriedsage! Erzähle die Sage von der Schlacht bei Zülpich!
Woher kamen die Mohammedaner? Was weißt du von Mohammed und seiner Religion?
Wer besaß zur Germauenzeit die Landeshoheit (Souveränität) im Staate? Wer war zur
Frankenzeit souverän? Wer besitzt heute in Preußen und im Deutschen Reiche die Landeshoheit?
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