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1917 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Lennarz, Gottfried, Kreuzberg, Peter Josef, Cüppers, Adam Joseph
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
| Geschichte Preußens. |
I. Die Gründung des Brandenburgisch-Preußischen
Staates.
1. Brandenburg-Preußen in der ältesten Zeit.
1. Die Nordmark. Karl der Große hatte die Sachsen unterworfen und
zum Christentum bekehrt. Die nächsten Nachbarn der Sachsen jenseit der
Elbe waren die Wenden. Diese waren ein slawisches Volk und noch Heiden.
Sie fielen häufig in das christliche Sachsenland ein; deshalb befestigte Karl die
Grenze gegen sie.
Als nun Heinrich I., der Herzog von Sachsen, König wurde, und die Wenden
ihre Kriegszüge ins Sachsenland fortsetzten, zog Heinrich gegen die Heveller,
einen Wendenstamm an der Havel. Er besiegte sie und eroberte Brennabor,
das heutige Brandenburg (928). Die Heveller mußten Tribut zahlen. Um
die Grenze Sachsens gegen die Einfälle der Wenden dauernd zu sichern, begründete
Heinrich dem Havellande gegenüber am linken Elbufer die Nordmark. Der
Markgraf mußte die Heveller in Gehorsam halten und den Tribut einziehen.
Markgraf Gero brach zur Zeit Ottos des Großen den Widerstand der Slawen
zwischen Elbe und Oder. Um dem Christentum sicheren Boden zu geben, er-
richtete Otto östlich von der Elbe die Bistümer Havelberg und Brandenburg.
Die Eroberungen Geros gingen unter den Nachfolgern Ottos des Großen wieder
verloren, und das Christentum wurde vernichtet. Die Nordmark blieb auf
das Gebiet links von der Elbe beschränkt.
2. Albrecht der Bär und seine Nachfolger. Kaiser Lothar belehnte im
Jahre 1134 Albrecht von Ballenstedt und Anhalt mit der Nordmark. Wegen
seiner Tapferkeit nannte man ihn Albrecht den Bären. Schon bald nach seinen!
Regierungsantritt eroberte er jenseit der Elbe die Priegnitz. Mit dem christ-
lichen Hevellerfürsten Pribislaw stand Albrecht in inniger Freundschaft. Da
Pribislaw kinderlos war, schenkte er Albrechts Sohn, seinem Patenkinde, die
Zauche. Auch setzte er Albrecht zum Erben ein. Als er starb, nahm Albrecht
der Bär das Havelland in Besitz. Jaczo, ein heidnischer Verwandter Pribislaws,
erhob auch Anspruch auf das Land. Albrecht aber besiegte ihn (Schildhornsage)
und hatte so sein Land bedeutend vergrößert. Er nannte sich nun Markgraf
von Brandenburg.
Doch Albrecht vergrößerte nicht nur seiu Land; er führte auch Deutschtum
und Christentum jenseit der Elbe ein. Das eroberte Land gab er seinen
deutschen Kriegern zu Lehen; auch holte er Bauern aus deu westelbischen