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1. Rheinisches Realienbuch - S. 67

1917 - Breslau : Hirt
I Geschichte Preußens. 67 im Bergischen, Salm-Reifferscheid-Dyk, Wickrath, Werden, Essen und Elten waren die bedeutendsten. Jeder dieser Staaten besaß seinen eigenen Fürsteti, der ebenso wie die Könige von Preußen und die übrigen deutschen Fürsten allein herrschte. 2. Das Wirtschaftsleben am Rhein. Von den Schlügen des Dreißig- jährigen Krieges hatte sich das Rheinland rascher erholt als die meisten andern Teile Deutschlands. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich am Rhein schon eine lebhafte Industrie. Im Bergischen (Elberfeld, Wermelskirchen, Wipperfürth und Mülheim a. Rhein) und in M.-Gladbach, Rheydt, Viersen und anderen Orten befanden sich schon zahlreiche Spinnereien und Webereien. Crefeld beschäftigte gegen Ende des 18. Jahrhunderts an 3000 Arbeiter in den Seidenfabriken. In Aachen, Eupen und Montjoie blühte die Tuchindustrie, und Malmedy war berühmt wegen seiner Ledergerbereien. Düsseldorf besaß seit 1766 die erste Zuckerfabrik, und Solinger und Remscheider Stahlwaren erhielten Weltruf. Das niederrheinische Eisenindustriegebiet in und um Düssel- dorf, Duisburg und Essen aber entwickelte sich erst im 19. Jahrhundert. Wie im Mittelalter, so war auch im 18. Jahrhundert der Rhein die Haupt- verkehrsstraße von Westdeutschland. Die Schiffe waren Segelschiffe und wurden vom Ufer aus von Pferden gezogen. Die Leinpfade sind stellenweise noch erhalten. Ein beladenes Schiff fuhr von Mainz bis Cöln in etwa 4, den umge- kehrten Weg in etwa 6 bis 18 Tagen. Aus der Strecke von Bingen bis Emmerich mußte an 18 Stationen Zoll bezahlt werden. Zucker, Kaffee, Tee, Reis, Ge- würze, Kolonialwaren, Baumwolle und Fische wurden vorwiegend rhein- aufwärts, Holz, Wein, Getreide, Obst, Eisenwaren, Mineralwasser, Leinwand und Leder rheinabwärts gefahren. Fast jeder Staat hatte damals noch sein eigenes Münz-, Maß- und Gewichtswesen. Cölnische, trierische, pfälzische, preußische, französische, spanische und holländische Münzen waren am Rhein in Umlauf. 3. Das Geistesleben im Rheinlande. Die Höfe der Kurfürsten von Trier und Cöln in Coblenz und Bonn und der Hof des pfälzischen Kurfürsten (dieser besaß auch Jülich-Berg) in Düsseldorf waren die Mittelpunkte des Geistes- lebens am Rhein. In Coblenz begründete der Trierer Kurfürst eine Nor- malschule (Lehrerseminar), der Bonner Kurfürst pflegte besonders die Musik, und in Düsseldorf war eine bedeutende Gemäldesammlung. Der Kurfürst Karl Theodor gründete hier auch die Düsseldorfer Malerschule (1767), die freilich erst im 19. Jahrhundert zur Blüte kam. In Coblenz, Bonn, Cöln und Düsseldorf hielten sich auch teils vorübergehend, teils dauernd Schauspieler- gesellschaften auf, die meist französische Stücke spielten. So stand das Rhein- land in wirtschaftlicher und geistiger Beziehung dem übrigen Deutschland nicht nach. Hier wie dort aber hemmte die Kleinstaaterei eine frische Weiterentwicklung. Aufgaben: Zu welchem Kleinstaate gehörte deine Heimatgemeinde im 18. Jahrhundert? Erkläre: Leinpfad, Zoll; Normalschule, Malerschule! Die Rheinschiffahrt im 18. Jahrhundert und jetzt. Die kurfürstlichen Schlösser in Benrath und Brühl.
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