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1. Rheinisches Realienbuch - S. 28

1917 - Breslau : Hirt
28 Naturgeschichte. Iii B. Im Sommer. Der Sommer bringt die Erfüllung der Blütenträume des Lenzes und fügt ihnen neue zu. Durch das Gezweig und das Blattwerk der Obstbüume blinken die reifen- den Früchte. Auf den Feldern steht das Getreide stumm und feierlich in Blüte: und aus dem Grün und Goldgelb seiner Halme lugen Kornblumen, Klatsch- rosen, Kornraden und andere schöne Unkräuter hervor und geben durch die Frische ihrer Farben einen lieblichen Anblick. Doch im Juli schon, wenn die Ähren schwer von Körnern sich neigen, fällt die reife Saat unter dem Schnitte der Sense oder der Maschine; und bald stehen überall Garben und Strohschober, wo vor kurzem noch die Saat wogte. Der Klee mit seinen roten oder weißen Blütenköpfchen sendet einen berauschenden Duft über die Felder und lockt die Insekten an, die mit Gesumm und Gewisper zu Tausenden durch die Sommer- luft streichen und den Honig aus den Blüten saugen. Auf den blumigen Wiesen und den Weiden trabt das muntere Jungvieh. An den sonnigen Abhängen der Flußtäler stehen die Weinberge mit den langen Zeilen ihrer Stöcke in Blüte und erfüllen die frische Bergluft mit einem süßen Wohlgeruch. Dieser lockt die Insekten an, die die Bestäubung vermitteln sollen. Unten auf dem Strome ziehen Dampfer mit frohen Menschen ihre stolze Bahn, und von den Bergen herab winken ihnen die Wanderer zu, die den sommerlichen Wald durchkreuzen, um dort Erholung zu suchen, die mannigfachen Beeren zu pflücken, die allenthalben wachsen, und dem wundersamen Singen der Vögel zu lauschen, die jetzt in den Nestern ihre Brut großziehen. In den Waldseen, den Brüchern und Heidetümpeln spiegelt sich der hellste Sonnenschein und weckt die Schar der Wasserbewohner, die an der Oberfläche und in der Tiefe herumschweben. Über den Fluten spielen die Mückenschwärme, jagen die Libellen. Auf den Heiden blühen Erika und Ginster, und flinke Eidechsen hasten durch das Kraut und über die birkengesäumten Heidewege. Überall in der Natur offenbart sich eine Daseinsfreude; Tier- und Pflanzen- welt stehen auf dem Höhepunkt ihres Lebens. a) Pflanzenleben. 1. Die Linde. Die Linde ist der Lieblingsbaum des deutschen Volkes. Wir treffen sie überall in der Nähe menschlicher Wohnungen, auf freien Plätzen der Dörfer und Städte, an Kreuzwegen und Denkmälern, bei Feldkapellen und Hagel-
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