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1. Rheinisches Realienbuch - S. 85

1917 - Breslau : Hirt
Iii D. Im Winter. — Pflanzenleben. 85 3. Das gemeine Haarmoos oder Frauenhaar (Bild 64). Das Haarmoos wächst gesellig und überzieht in mächtigen grünen Polstern oft weite Strecken feuchten Waldbodens. An trockenen Stellen und bei trockenem Wetter schrumpft es ein und sieht dann schwarzbraun und wie abgestorben aus, lebt bei Wasserzufuhr aber bald wieder auf. Es wird 30 bis 50 cm hoch und ist damit die höchste deutsche Moosart. Im Boden sind die Stengel mit zahlreichen dichten Wurzelhaaren befestigt; diese saugell wie Filzdeckel sehr viel Wasser mit darin gelösten Nährstoffen auf und führen es dem Stengel zu. Der Stengel ist ringsum mit schmalen, grünen Laubblättchen besetzt, die die Nahrung verarbeiten können. Am oberen Ende der Moospflanzen treffen wir oft hübsche Körbchen oder Blattrosetten an, die einen in hellroter, die anderen in mattgelber Farbe. In einem Längsschnitt der roten sehen wir mit Hilfe einer Lupe kleine Schläuche mit Schwärmfäden in eillem mattgelben flaschenförmigen Eibehälter. Die Schwärmfäden entsprechen in ihrer Bedeutung-den Staubblüten der Blütenpflanzen, die Eibehälter den Fruchtblüten. Daher führen die Blattrosetten der Moospflanzen auch den Namen „Moos- blüten". Nach der Befruchtung wächst das Moos weiter und entwickelt eine auf- rechtstehende zierliche Sporenkapsel, 64. Das Haarmoos. A, B Pflanze mit Kapsel. '/,. f deren Stiel, m Mütze, k Kapsel, d Deckel. C Pflanze mit Blüte bl. */«• D Kapsel mit Deckel, vergrößert. E Vorkeim mit Moosknospen; w Wurzelhaare, K Knospen, n grüne Fäden die zum Schutze mit einer seidenhaarig gefransten Mütze bedeckt ist. Bei der Sporenreife wendet die Kapsel sich wagerecht, Mütze und Deckel fallen ab, und am Rande entstehen zahlreiche feine Löcher, durch welche die Sporen beim Schütteln der Kapsel durch den Wind hinausfallen. Auf günstigem Boden ent>tehen aus den Sporen winzig kleine, dünnfädige Vorkeime, die oft so dicht beisammen stehen, daß sie einen grünen Filz bilden. Die Fäden entwickeln Knospen, aus denen beblätterte Moospflanzen hervorgehen. Diese erzeugen weiterhin Moosblüten, aus deren Befruchtung wieder Mooskapseln entstehen.
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