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1. Römische Kaiserzeit, Deutsche und europäische Geschichte bis 1789 - S. 152

1910 - Breslau : Hirt
152 Iv. Das Zeitalter Friedrichs des Groen. reichen pflzischen Gebieten seit 1614 auch Jlich und Berg und von 15831761 ununterbrochen das Erzbistum Kln innehatten, von 1648 bis 1761 also der drei Kurstimmen verfgten, hatten, wie wir gesehen haben sogar einmal versucht, die rmische Kaiserkrone an sich zu bringen Auf alle deutschen Fürsten aber, groß und klein, wirkte entweder das Beispiel Ludwigs Xiv. oder das Friedrichs Il; jene umgaben sich mit hfischem Glanz, indem sie prunkvolle Palste bauten, die schnen Knste aus persnlicher Liebhaberei frderten, ohne auf die Steuerkraft der Unter-tanen Rcksicht zu nehmen, diese hatten vor allem das Glck ihrer Unter-tanen im Auge und bemhten sich, deren Bildung, Behagen und Wohlstand zu heben; manche versuchten auch beides zu vereinigen. Zu den hervorragendsten Fürsten dieser Zeit gehrt Markgraf Karl Friedrich von Baden, der seit 1738 unter Vormundschaft, seit 1746 selbstndig die Markgrasschaft Baden-Durlach, seit 1771 auch die Markgrafschaft Baden-Baden beherrschte und nach einer langen gesegneten Regierung, in der er sich einerseits als pflichttreuer Reichsfrst, anderseits als treu-sorgender Landesvater und als Beschtzer von Kunst und Wissenschaft be-whrte, erst 1811 als Groherzog eines aus das Mehrfache vergrerten Landes gestorben ist. Ganz anders geartet war Kurfürst Karl Theo-dor von der Pfalz (vgl. 159), der seine Residenz Mannheim, die schon fem Vorgnger mit dem umfangreichsten Schlosse Europas ausge-stattet hatte, auch weiterhin mit prchtigen Bauten schmckte und nahebei den Schwetzinger Garten anlegte. Wie sein Vetter Maximilian Joseph von Bayern (17451777) im Jahre 1759 in Mnchen, so errichtete er 1763 in Mannheim eine Akademie der Wissenschaften und grndete hier ein Theater, das unter der Leitung des Freiherrn v. Dalberg Glnzen-des leistete. Durch Erbfall Ende 1777 auch Kurfürst von Bayern geworden, verlegte er seine Residenz sofort nach Mnchen und fuhr fort, im Sinne seiner dortigen Vorgnger auch diese Stadt zu verschnern. In Hessen waltete der Soldatenfreund Ludwig Ix. (17681790), der schon 1736 von seiner Mutter einen der schnsten und fruchtbarsten Teile des Unterelsa und Badens, die Grafschaft Hanau-Lichtenberg, geerbt hatte, mit seiner berhmten Gemahlin, der groen Landgrfin" Karoline Henriette, der Freundin Friedrichs des Groen, die noch jetzt in ihrer elsssischen Residenz Buchsweiler in gesegnetem Andenken lebt. Der gewaltttige Herzog Karl Eugen von Wrttemberg (17371793) hat namentlich in den letzten Jahrzehnten seiner Regierung sein Land durch Frderung der Landwirtschaft und des Gewerbes, durch Bauen von Straen, durch Grndung von Schulen, z. B. der Hohen Karlsschule", gehoben, deren berhmtester Schler, Friedrich Schiller, die Ruhe und die Mue zu seinen groen Schpfungen allerdings erst in Weimar fand, wo Herzog Karl August (17581828), der Freund Goethes, alle groen Geister Deutschlands sammelte und damit zur Blte der deutschen Literatur beitrug, die zusammen mit dem Stolz auf die Siege Friedrichs des Groen dem deutschen Volke das Selbstbewut-sein und das Gefhl der Zusammengehrigkeit zurckgegeben hat.
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