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1. Weltkunde - S. 80

1886 - Hannover : Helwing
80 Vii. Australien. ^ § 68. Australien, fast 9 Mill. qkm mit reichlich 42/2 Mill. E., umfaßt das Festland (das eigentliche Australien oder Neuholland) und viele Inseln (Ozeanien und Polynesien). 1. Das Festland, 7^/3 Mill. qkm groß mit etwa 21/2 Mill. E., im 16. Jahrhundert von Franzosen, 1606 von Holländern ent- deckt und von diesen Neuholland genannt, wird fast in der Mitte von dem Wendekreise des Steinbocks durchschnitten. Es hat die Gestalt eines Sechsecks und nur im N. und S. große Buchten (Karpentaria-Golf, große australische Bucht). Die seichte Torresstraße trennt Neuguinea, die inselreiche Baßstraße trennt Tasmanien vom Festlande. — Nur im S.-O. und O. treten zusammenhängende Gebirge auf (Blaue Berge und Australalpen, bis 3000 m hoch, reich an Kupfer, Gold, Zinn und Eisen); hier gutes Weide- und Ackerland. Das Innere ist größtenteils ein heißes, wüstes Flachland (Steppen), aus dem sich hie und da einzelne Berge und kurze Felsgebirge erheben. Im N. sind stellenweise fruchtbare Ebenen, in der westlichen Hälfte bedecken hartes, stacheliges Gras und niedriges, fast undurchdring- liches Buschwerk ungemein weite Gebiete; der Rand der australischen Bucht ist eine Sandwüste. Die Flüsse sind sehr unbedeutend, die meisten trocknen im Sommer aus, nur der Murray (spr. Mörreh) hat immer Wasser. Im N. Australiens herrscht tropisches Klima mit nur zwei Jahres- zeiten, einer nassen von Oktober bis April, während welcher der Nord- und Nordwestmonsun Regen bringt, und einer trockenen (während unseres Sommers) mit Südostmonsun; im S.-O. regnet es in allen Jahreszeiten, doch tritt auch hier häufig große Dürre ein. Da der Süvostpassat seine Feuchtigkeit an den östlichen Gebirgen abgiebt, so ist das Innere sehr regenarm. — Die Pflanzen- und Tierwelt ist einförmig und eigentümlich; es gab nur wenig Säugetiere (Känguruh, Schnabeltier, Dingo (Hunds), kein Haustier, keine des Anbaus würdige Pflanze, nur Wurzeln und Beeren (darunter „Kirschen, welche den Kern außerhalb haben") dienten neben dem kärglichen Ertrage der Jagd und des Fischfangs den Urbe- wohnern zur Nahrung. «Lichte Waldungen; Bäume bis 160 m hoch). Jetzt sind die wichtigsten Kulturpflanzen und Haustiere eingeführt, ins- besondere wird großartige Schafzucht getrieben. Die Urbewohner (Austral- neger) stehen ans sehr niedriger Bildungsstufe, sie sind Jäger und Fischer, ohne feste Wohnplätze und leben fast nackt; ihre Zahl wird immer ge- ringer. — Die Kolonieen sind englisch. Neusüdwales (-uehls) mit der Hauptstadt Sydney (Sldne), 270000 E., hat die bedeutendste Schaf- und Rinderzucht. Victoria mit der Hauptstadt Melbourne (Mellböru), 325 000 E., die verkehrsreichste Hafenstadt des Erdteils, besitzt reiche Goldminen. Südaustralien ist reich an Kupfer (Adelaide, 68 000 E.) In Westaustralien finden sich nur an der Küste Ansiedelungen. Queensland (Kwinsländ) liefert Wolle, Gold und Steinkohlen. Tasmanien ist ein reiches Obstland. 2. Die Inseln liegen zu beiden Seiten des Äguators und sind teils Koralleninseln und stach, teils vulkanisch und gebirgig.
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