Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Weltkunde - S. 89

1886 - Hannover : Helwing
89 um die Sonne (Brennpunkt, Sonnennähe und -ferne). — b) Ein Planet bewegt sich um so rascher, je näher er der Sonne kommt, um so langsamer, je weiter er sich von ihr entfernt. (Der Radius vector [= Leitstrahl, d. i. eine Linie vom Mittelpunkte der Sonne bis zum Mittelpunkte des Planeten) beschreibt in gleichen Zeiten gleiche Räume). — e) Die Quadratzahlen der Umlaufszeiten zweier Planeten verhalten sich wie die Kubikzahlen ihrer mittleren Entfernung (z. B. für Merkur und Erde 88^: 365 2 ^7 753 Ooo 20035 000 Z; sind daher von einem Planeten Entfernung und Umlaufszeit bekannt, von einem anderen aber nur eins dieser beiden Stücke, so läßt sich das Fehlende leicht berechnen. — Newton (geb. 1642, f 1727) begründete diese Gesetze, indem er nachwies, daß es nach den Gesetzen der Anziehungskraft und des Beharrungsvermögens so sein müsse. Merke: Merkur ist wegen der Nähe der Sonne schwer zu sehen. Nur kurz vor Sonnenaufgang oder kurz nach Sonnenuntergang ist er zu- weilen dicht am Horizonte sichtbar. — Venus erscheint bald als Abend-, bald als Morgenstern, je nachdem sie links oder rechts von der Sonne steht. Man bemerkt an ihr eine Zu- und Abnahme des Lichtes, wie beim Monde. Zuweilen geht sie (wie auch Merkur! vor der Sonnenscheibe her; man sieht dann einen pechschwarzen Punkt sich von links nach rechts über die Sonne bewegen. — Mars glänzt in rötlichem Lichte und kann, wie alle folgenden, die ganze Nacht am Himmel stehen. 1877 entdeckte man 2 Marsmonde, welche den Planeten inoo1/* und 72/.3 Stunden umkreisen. — Die mittleren oder kleinen Planeten (Planetoiden, auch Asteroiden genannt) sind mit bloßen Augen nicht zu sehen. Der erste, die Ceres, wurde am 1. Januar 1801 von Piazzi in Palermo entdeckt; Olbers in Bremen entdeckte 1802 die Pallas und 1807 die Vesta; Harding in Göttingen die Juno 1804. Bis 1845 fand man weiter keinen, seit der Zeit ist die Zahl der bekannten über 250 gestiegen. — Jupiter, der größte und massenhafteste aller Planeten, glänzt als Stern erster Größe in gelblichem Lichte. Seine 4 Monde, die sämtlich größer sind als unser Mond, rufen während eines Jupiter- Umlaufs an 4000 Verfinsterungen hervor. Die Finsternisse gaben dem dänischen Astronomen Römer ein Mittel an die Hand, die Geschwindigkeit des Lichtes zu bestimmen Sie treten nämlich um 16 Minuten früher ein, wenn die Erde mit dem Jupiter auf derselben Sonnenseite steht, als wenn sich die Sonne zwischen Erde und Jupiter befindet. Daraus schloß Römer, daß das Licht 16 Minuten gebrauche, um den Durchmesser der Erdbahn zu durchlaufen. — Saturn erscheint als Stern erster Größe in weiß- lichem Lichte. Seine 8 Monde sind kleiner als der Erdmond. Merk- würdig ist der dreifache Ring, der den Planeten in einer Entfernung von 36—76 000 km umgiebt; der Schatten der Ringe läßt sich deutlich auf dem Saturn erkennen. — Uranus, dem bloßen Auge kaum sichtbar, wurde 1781 von Herschel als Planet erkannt. Seine Monde erscheinen im stärksten Fernrohr nur als kleine Punkte. — Neptun wurde von Leverrier 1846 durch Berechnung nachgewiesen und bald darauf von Galle mit dem Fernrohr gefunden. — Das jenseit Neptuns noch Planeten um die Sonne kreisen, ist wohl möglich, wir wissen es aber nicht. Ebenso ist es uns nicht bekannt, ob auf irgend einem Planeten außer der Erde sich lebende Wesen befinden.*) *) Die Entstehung des Planetensystems denkt man sich folgender- niaßen: Am Ansang schuf Gott den Grundstoff (die Materie), der so lose war, daß die Masse, aus welcher unsere Sonne und die zu ihr gehörenden
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer