1886 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 11
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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§ 18. Das Kaiserreich. So wurde nun Ronr ein
Kaisertum. Das römische Reich umfaßte an 6 Mill. qkm.
Es reichte int Osten bis an den Euphrat, im Süden bis an die
Sahara, im Westen bis an das atlantische Meer, im Norden bis
an die Donau. Octavian erhielt den Titel Augustus, d. i. der
Herrliche, Erhabene. Der innere Friede nach den langen Bürger-
kriegen beförderte den Wohlstand und verbesserte die Lage der
zerrütteten Provinzen. Das Reich galt als Reich der Gerechtig-
keit und des Friedens, wiewohl dies nur äußerlich und weltlich
zu nehmen ist. Fast die ganze Welt war unter einem Zepter
vereinigt, eine Sprache herrschte allenthalben, und der durch den
allgemeinen Weltfrieden unterstützte lebhafte Handel und Verkehr
beförderte die schnelle und leichte Verbreitung der neuen Anschauungen.
Die Menschheit hatte alles versucht, um zu einem befriedigenden
Wohlsein zu gelangen, aber Kunst, Wissenschaft, Staatsverfassung,
Reichtum und Sinnengenuß hatten keinen Frieden bringen können.
Mit dunkler Ahnung sah man der Zukunft entgegen, und allgemein
hatte sich das Gerücht verbreitet, ein aus Zudäa Kommender
werde sich des ganzen Erdkreises bemächtigen und die Welt erlösen.
Da wurde in Bethlehem Zesus Christus geboren.
Augustus regierte bis 14 n. Chr. Von den nun folgenden
Kaisern merken wir nur: Tibörius (unter dessen Regierung Jesus
sein Lehramt antrat und die Erlösung vollbrachte), Caligula
(Pauli Bekehrung), Claudius (Pauli 1. und 2. Reise), Nero
(Pauli letzte Reise, Gefangenschaft und sein und Petri Tod),
Vespasiun (Jerusalems Zerstörung). Vom Ende des zweiten
Jahrhunderts an wurde der Thron meistens durch Soldaten-
revolutionen gewonnen und verloren; die Provinzen sanken durch
Bürgerkrieg, Unordnung in der Verwaltung, Pest und andere
Unglücksfälle in namenloses Elend. Endlich kam Konstantin
der Große auf den Thron (306—337), der seine Residenz nach
Byzanz (regierungsseitig Neurom, vom Volke Konstantinopel,
von den Türken Stämbul, genannt) ant Bosporus verlegte und
das Christentum zur Staatsreligion erhob. Theodösius der
Große teilte das Reich unter seine Söhne (395 n. Chr.). So
entstanden zwei Kaisertümer: das morgenländische oder
griechische mit der Hauptstadt Konstantinopel und das abend-
ländische mit der Residenz Rom. Dieses wurde 476 durch
Deutsche gestürzt, jenes fast 1000 Jahre später durch die Türken,
die sich in Europa festsetzten.
§ 19. Das Christentum. — Wie hießen die Apostel?
(Apostelgesch. l, 13. 26. Kap. 9). Wie stark war die erste Gemeinde in
Jerusalem? (Apostelgesch. 2, 4t). Was wird von dem Leben der ersten
Christen gesagt in V. 42—47? Wie viele sind nach Kap. 4, 4. bekehrt?
Wer nach Kap. 5, 14? nach 8, 26—40? Wer waren die Diakonen?
(Apostelgesch. 6, 1—7). Was wurde nach Kap. 15 auf der Apostel-Ver-
sammlung in Jerusalem beschlossen ? Wo kam zuerst der Name „Christen"