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1. Weltkunde - S. 107

1886 - Hannover : Helwing
107 § 24. Die Völkerbündnisse. Im Laufe des zweiten Jahrhunderts treten teils durch Eroberung, teils durch freiwillige * Verschmelzung an die Stelle der kleineren Stämme in Deutschland große Volksgenossenschaften. Der größte Stamm waren die Goten, Westgoten südlich und östlich von den Karpaten, Ost- goten in den östlichen Ebenen. Sie hatten schon das Christentum, ihr Bischof Ulfilas übersetzte die Bibel 360—80. Andere Stämme waren: Alemannen am Oberrhein, Thüringer in Mittel- deutschland von der Donau bis zum Harz, Burgon di onen bei Worms, Sachsen, vom Harz bis zur Nordsee, vom Rhein bis zur Elbe, Franken am Niederrhein, Friesen an der Nordsee- küste und auf den Inseln re. Die alte Gemeindeverfassung fand sich nur noch bei Sachsen und Friesen, sonst war sie verschwunden. An ihrer Stelle fanden sich Heeresverfassungen mit Heereskönigen an der Spitze, die sich meistens aus den alten Gefolgschaften entwickelt hatten. Das römische Reich hatte von deutschen Völkerschaften schon im 2. Jahrhundert schwere Stöße auszuhalten und wurde von der Mitte des 3. Jahr- hunderts an durch gewaltige Angriffe derselben un- aufhörlich erschüttert, worin denn sein Untergang durch germanische Macht sich immer lauter ankündigte. d) Die Völkerwanderung. § 23. Hunnen und Westgoten. Die Völkerwanderung hat fast 200 Jahre gedauert. Viele deutsche Völkerschaften ver- ließen ihre Wohnsitze, drangen in das römische Weltreich ein, bereiteten diesem den Untergang und errichteten in den römischen Provinzen neue Reiche. Der erste Stoß geschah durch die Hunnen, ein großes mongolisches Nomadenvolk. Sie kamen aus Asien und suchten neue Wohnsitze. Die Männer saßen Tag und Nacht zu Pferde, die Frauen auf Wagen. Von Gestalt waren sie klein, aber kräftig. Das Gesicht war gelb und zerfetzt, die Augen waren klein und schief geschlitzt. Sie kleideten sich in Leinen und Felle und nährten sich von rohem Fleische, Wurzeln und Milch. Mit furchtbarem Geschrei stürzten sie sich auf den Feind und mordeten ohne Erbarmen. Als sie über die Wolga gingen (375 n. Chr.), stießen sie auf Alanen und Ostgoten. Diese drängten die Westgoten zurück, welche im römischen Reiche Wohnsitze erhielten, aber mit den Römern wegen schlechter Behandlung in Kampf kamen und bei Adrianopel 378 siegten, wobei Kaiser Valens in einer Bauernhütte in den Flammen starb. Sein Nach- folger war Theodosius der Große, welcher das römische Reich teilte, § 18. — Die Westgoten eroberten unter Alarich Roni 412, zogen nach Unteritalien, wo Alarich starb („Das Grab im Busento" von Platen), und wurden von Alarichs Schwager
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