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1. Weltkunde - S. 113

1886 - Hannover : Helwing
113 Nun folgten nur noch einzelne Aufstände, die Karl durch bewaff- nete Züge leicht dämpfte. 797 erfolgten fräukifche Einrichtungen. Verschiedene Male, zuletzt 804/) erfolgten Wegführungen von Sachsen in andere Gegenden und Anlegung von Frankenkolonieen im Sachsenlandc. 811 wurden die nordalbinifchen Sachsen (in Holstein) unterworfen. — Die Friesen unterwarfen sich frei- willig und behielten ihre Einrichtungen (keine Heeresfolge, sondern Schutz des Seeufers gegen Flut und Räuber durch Spaten, Gabel, Schild, Schwert und Speer). — In Bayern wurde 788 der Herzog Tassilo, welcher sich empört hatte, entsetzt. b) Kriege Karls mit andern Völkern. 774 besiegte Karl den Longobardenkönig Desiderius und schickte ihn ins Kloster. — 778 zog Karl nach Spanien, kämpfte mit den Mauren und gründete später die spanische Mark?*) (Sagen von Roland). — Sonst sind noch zu merken: 791—797 Unterwerfung der Avaren, Gründung der Ostmark, 798 Unterwerfung der Wenden. Anlegung von Burgen (Halle, Magdeburg, Büchen — später Hamburg), Gründung der sächsischen Mark, 810 Krieg gegen die Normannen. § 34. 2. Karls Reichsverwallung. Es gab um 800 drei große Reiche: das griechische Kaisertum, das arabische Reich und das Frankenreich. Karls Reich reichte im S. bis an den Ebro, im N. bis an das Meer und umfaßte mit Ausnahme der Angelsachsen und Normannen alle noch vorhandenen Germanen. — 799 hatte Karl den Papst Leo Iii. geschützt, und dieser krönte ihn 800 zum Kaiser. Sein Reich sollte sein 1. ein römisches, ein Weltreich, die ganze Christenheit umfassend; 2. ein heiliges, ziem Schutze der christlichen Ordnung und des rechten christlichen Glaubens. Neben dem Kaiser steht aber der Papst. Der Kaiser hat den er- habensten Thron der Christenheit; er steht an der Spitze aller Lehens- mannen vom König bis zum niedrigsten Vasallen (später Ritterschaft); der Papst hat das Zepter des Kirchenregiments, unter ihm stehen alle Geistlichen. Beide Gewalten, Reich und Kirche, sollten friedlich neben einander leben: das Reich schützt die Kirche mit dem Schwert gegen alle Feinde, die Kirche dagegen sorgt für sittliches Leben; der Papst ist in weltlicher Beziehung des Kaisers Unterthan, dieser empfängt aus seiner Hand die Weihe. Aber später ringen beide im großartigen Kampfe mit einander; bald siegend, bald unterliegend erschöpften sie ihre Kraft. Karl residierte am liebsten in Aachen, zuweilen auch in seinen Pfalzen (Burgen). Jeden Frühling und Herbst hielt er Re ichs- versammlungen, bestehend aus den geistlichen und weltlichen *) Der sog. Friede von Selz 803 ist sehr zweifelhaft. ") Franken und Sarazenen wohnten fortan hier hart bei einander, und beide lernten von einander, die ersteren feinere Sitten und Bildung, die letzteren Freiheitssinn, Achtung vor den Frauen, und so entstand hier zuerst jene jugendlich-poetische Weltanschauung, die uns später als die ritterliche begegnen wird. Weltkunde. q
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