Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Weltkunde - S. 129

1886 - Hannover : Helwing
129 nun seinen Herrn zu Jagd, Fest, Wastenspiel und Schlacht; im 21. Jahre wurde er zum Ritter geschlagen. Er legte am Altare das Gelübde ab, die Wahrheit zu reden, das Recht zu behaupten, die Religion, Schwache, Wehrlose, Frauen, besonders Witwen und Waisen zu beschirmen. Dann übergab man ihm die goldenen Sporen und die Rüstung. Hierauf erhielt er den Ritterschlag (drei Schläge mit flachem Schwert zur Weihe) und das Wappen (Abzeichen auf Schild rc.). Die Wohnung des Ritters war die Burg. Sie lag auf Höhen oder zwischen Sümpfen, womöglich unzugänglich und war durch Graben, Wall und Mauer geschützt. Die Hauptbestandteile der Burg waren: Turm (mit Wächter), Saal, Kemenate (Frauengemach), Stallungen, Burghof, oft auch eine Kapelle. Der Ritter beschäftigte sich mit Waffenübungen, Jagd und Kampf. Oft wurden auf der Burg glänzende Feste abgehalten, namentlich Turniere oder Waffenspiele mit Lanze und Schwert, wobei die Damen den „Dank" austeilten (Ehrenketten u. f. w.). Die Frauen machten Handarbeiten, beauf- sichtigten die Dienerschaft, erschienen schön geschmückt bei Festen rc. Die Mannschaft der Burg bestand aus Knappen, Knechten und Handwerkern. Die umliegenden, dem Burgherrn unterworfenen Dörfer mußten die Burg mit Lebensmitteln versorgen. Ritter, welche nicht selbst eine Burg besaßen, zogen als „fahrende Ritter" durchs Land und suchten auf den Burgen ein Unterkommen. Zuweilen umtobten wilde Fehden die Burg. Konnten die Feinde die Burg nicht erstürmen, so verwüsteten sie die Felder und Wälder, vernichteten die Dörfer, führten die Herden hinweg rc. Zur Zeit des Faustrechts wuchs die Zahl der Raubritter, welche die mit Gütern beladenen Schiffe und Frachtwagen der Kauf- herren und die nach dem Markte fahrenden Fuhrwerke der Bauern plünderten. Mancher Gefangene schmachtete im Burg- verlies. Edle Herren dienten häufig der Sangeskunst (Minne- sänger. „Des Sängers Fluch" von Uhland). — Die geistlichen Ritterorden (Mönchsgelübde!) entstanden teils zum Schutze der nach dem heiligen Lande Pilgernden, teils zur Krankenpflege der Pilger: 1. der Johanniterorden (Rhodiser, Malteser, schwarze Mäntel mit weißem Kreuze); 2. der Tempelorden (weiße Mäntel mit rotem Kreuze); 3. der deutsche Ritterorden (weiße Mäntel mit schwarzem Kreuze — vergl. § 46). § 56. Die Städte. Schon früh wurden am Rhein und an der Donau von den Römern Städte angelegt (§ 22, 23); die alten Deutschen wohnten nicht gern in Städten, doch ent- standen Häuser in größerer Zahl von selbst in der Umgebung der Pfalzen (§ 30), der Klöster (§ 31), der Bistümer (§ 34) oder an den Übergangsstellen an den Flüssen (Frankfurt). Heinrich I. hat eine Zahl Häuseranhäufungen befestigt rc. (§ 36). So ent- banden die Städte. Die Städte hatten enge Straßen, Giebel- Weltkunde. q
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer