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1. Weltkunde - S. 153

1886 - Hannover : Helwing
gierunng führte ein sog. Wohlfahrtsausschuß, in welchem die blutdürstigen Männer Marat, Robespierre, Danton die Herrschaft führten. Nun begann für Frankreich eine grauenvolle Zeit. Die Anhänger des Königtums, die Gegner des Wohlfahrtsausschusses (gemäßigte Republikaner) wurden zu Tausenden hingerichtet; auch die Königin Marie Antoinette «Tochter von Maria Theresia) wurde gemordet, der Kronprinz starb später im Gefängnisse. („Sansculotten" oder „Ohnehosen", Guillotine — Fallbeil). Eine neue Zeitrechnung und ein neuer Kalender, dezimales Maß und Gewicht wurden eingeführt, das Christentum, ja der Glaube an Gott abgeschafft. Endlich wurde auch Robespierre hingerichtet, nachdem er noch kurz vor seinem Tode den Glauben an Gott und Unsterblichkeit wieder eingeführt hatte. Ein gegen die Republikaner gerichteter Bürgerkrieg wütete lange in Frankreich. (Vergl. die Schilderung der Revolution in Schillers „Glocke"!) — 4. Nachdem Robespierre beseitigt war, wurde die Regierung einem sog. Direktorium (1795—1799) übertragen. Frankreich war erschöpft, aber es kam mehr Ordnung zurück. Im Jahre 1799 errichtete Napoleon das sog. Konsulat, d. h. er wurde erster Beamter der Republik. tz 83. Kriege und Veränderungen zur Zeit der Nedndiik. — Auf Kaiser Joseph war in Deutschland sein Bruder Leopold gefolgt und auf diesen bald Franz Ii. Die aus Frankreich ge- flohenen Adeligen hetzten so lange die deutschen Fürsten, bis der Kaiser- Franz Ii. mit Preußen ein Bündnis gegen Frankreich schloß, teils um dem Könige von Frankreich Hülfe zu bringen, teils um die Gährung (durch Aufhetzung der Franzosen veranlaßt) am Rhein zu unterdrücken. Preußen ließ 1792 seine Truppen in Frankreich einrücken; diese waren anfangs siegreich, wurden aber dann bis Frankfurt zurückgedrängt. Die Österreicher wurden in den Niederlanden geschlagen. Als die Franzosen ihren König hinrichteten, kam 1792 die erste Koalition (Bündnis) gegen Frankreich zu Stande: England, Holland, Österreich, Preußen, Sardinien, Spanien. Der Krieg wütete vorzugsweise am Rhein und in Italien und zwar mit wechselndem Geschicke. Im ganzen aber behielt Frankreich die Oberhand. Preußen schloß mit der Republik 1795 den Frieden von Basel und trat seine Besitzungen au f dem linken Rheinuser an Frankreich ab. Österreich setzte den Kampf noch in Oberitalieu und Deutschland sort, mußte dann aber im Frieden von Campo-Formio 1797 die Niederlande und die italienischen Besitzungen abtreten, wofür es Venedig erhielt. Zugleich willigte es in die Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich; die beteiligten deutschen Fürsten sollten in Deutschland ent- schädigt werden (Kongreß von Rastatt). — Da Frankreich immer mächtiger wurde, so schloß Österreich bald darauf mit England, Rußland und der Türkei die zweite Koalition gegen Frankreich (1798). Das Reich und Österreich schlossen, als das Kriegsglück Frankreich günstig war, mit Frankreich den schmachvollen Frieden von Lüneville 1801. Frankreich erhielt jetzt den wirklichen Besitz des linken Rheinufers; vou Österreich bekam es die Niederlande, den Breisgau und in Italien alle Länder bis zur Etsch. (Anerkennung der verschiedenen durch Frankreich gebildeten Re- publiken: der batavischen (Holland), helvetischen (Schweiz), ligurischen (Genua) und cisalpanischen (Lombardei). 1803 wurde durch den Reichs- deputations Hauptschluß in Deutschland eine Menge geistlicher und weltlicher Herrschaften eingezogen (Säkularisierung und Mediatisierung, Aufhebung freier Städte). Durch diese Güter sollten besonders diejenigen Fürsten entschädigt werden, welche auf dem linken Rheinufer Land verloren hatten. (Hier hatte Frankreich an 66 000 qkm Land mit 4 Mill. Ein- wohnern bekommen). In Deutschland gingen folgende Veränderungen vor: 1. Nur eiue geistliche Herrschaft, das Kurfürstentum Mainz, blieb bestehen und wurde
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