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1886 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 11
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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zu, er solle die bestimmte Erklärung abgeben, daß Preußen nie-
mals in Zukunft die genannte Kandidatur des Prinzen zulassen
wolle, ja der französische Minister Gramont hatte sogar die Un-
verschämtheit, einen Entschuldigungsbrief des Königs an den
französischen Kaiser vorzuschlagen. König Wilhelm ließ sich auf
Verhandlungen mit dem ihn belästigenden Botschafter nicht weiter
ein. Das stellten die Franzosen als eine Beleidigung Frankreichs
hin und erklärten Deutschland den Krieg. Die schriftliche Kriegs-
erklärung wurde am 19. Zuli 1870 überreicht. (Erzähle den
Inhalt der Lieder: „König Wilhelm saß ganz heiter" — und:
„Zu Charlottenburg im Garten".)
2. Der Krieg gegen das französische Kaisertum. Ganz
Deutschland war entrüstet über Frankreichs ruchlosen Friedens-
bruch; ganz Deutschland war entschlossen, mit Gut und Blut,
Leib und Leben zur „Wacht am Rhein" für das Vaterland ein-
zustehen. Rasch war im Norden und Süden, Westen und Osten
gerüstet. Die Deutschen rückten in drei Heeressäulen (unter Stein-
metz, Prinz Friedrich Karl und Kronprinz Friedrich Wilhelm
(süddeutscher Befehlshaber)) in Frankreich ein. Den Oberbefehl
führte König Wilhelm selbst. Die deutschen Küsten hatte Vogel
v. Falkenstein zu schützen. Wohl hatten die Franzosen sich an-
fangs Saarbrückens bemächtigt, aber rasch folgte eine Niederlage
der andern. Am 4. August erstürmte der Kronprinz Friedrich
Wilhelm Weißenburg und den Gaisberg, und am 6. August
besiegte er dann bei Wörth mit der 3. Armee (Norddeutsche,
Bayern, Württemberger) Mac Mahon (die Franzosen verloren
36 Kanonen, 6 Mitrailleusen, 2 Adler, 10000 Gefangene,
10000 Tote und Verwundete — auf deutscher Seite waren
8000 Tote und Verwundete). Zn wilder Flucht eilte das fran-
zösische Heer über die Vogesen nach Chalons. Ein Teil der
3. Armee ging zur Belagerung nach Straßburg; das Gros (die
Hauptmasse) rückte hinter Mac Mahon her. — Gleichzeitig hatte
am 6. August Steinmetz mit der 1. Armee und Teilen der
2. Armee die Spicherner Höhen genommen (hinter Saarbrücken)
und reiche Beute gemacht. — Die Franzosen zogen nun etwa
■200000 Mann bei Metz zusammen (Marschall Bazaine), und
die Aufgabe der deutschen Heeresleitung war die, diese in Metz
einzuschließen*). Dies geschah durch die drei Schlachten bei
Metz. Durch die Schlacht von Courcelles zwang Steinmetz
am 14. August Bazaine, seinen bereits begonnenen Abmarsch auf-
zuschieben; beiderseitig waren etwa 4000 Tote und Verwundete.
Am 16. August verlegte Prinz Friedrich Karl durch die Schlacht
von Mars la Tour oder Vionville den Franzosen den Weg
nach Süden. Die Schlacht dauerte 11 Stunden und war un-
*) Um diese Zeit wurden schonungslos alle in Frankreich lebenden
und angesiedelten Deutschen verjagt.