Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Weltkunde - S. 168

1886 - Hannover : Helwing
168 zu, er solle die bestimmte Erklärung abgeben, daß Preußen nie- mals in Zukunft die genannte Kandidatur des Prinzen zulassen wolle, ja der französische Minister Gramont hatte sogar die Un- verschämtheit, einen Entschuldigungsbrief des Königs an den französischen Kaiser vorzuschlagen. König Wilhelm ließ sich auf Verhandlungen mit dem ihn belästigenden Botschafter nicht weiter ein. Das stellten die Franzosen als eine Beleidigung Frankreichs hin und erklärten Deutschland den Krieg. Die schriftliche Kriegs- erklärung wurde am 19. Zuli 1870 überreicht. (Erzähle den Inhalt der Lieder: „König Wilhelm saß ganz heiter" — und: „Zu Charlottenburg im Garten".) 2. Der Krieg gegen das französische Kaisertum. Ganz Deutschland war entrüstet über Frankreichs ruchlosen Friedens- bruch; ganz Deutschland war entschlossen, mit Gut und Blut, Leib und Leben zur „Wacht am Rhein" für das Vaterland ein- zustehen. Rasch war im Norden und Süden, Westen und Osten gerüstet. Die Deutschen rückten in drei Heeressäulen (unter Stein- metz, Prinz Friedrich Karl und Kronprinz Friedrich Wilhelm (süddeutscher Befehlshaber)) in Frankreich ein. Den Oberbefehl führte König Wilhelm selbst. Die deutschen Küsten hatte Vogel v. Falkenstein zu schützen. Wohl hatten die Franzosen sich an- fangs Saarbrückens bemächtigt, aber rasch folgte eine Niederlage der andern. Am 4. August erstürmte der Kronprinz Friedrich Wilhelm Weißenburg und den Gaisberg, und am 6. August besiegte er dann bei Wörth mit der 3. Armee (Norddeutsche, Bayern, Württemberger) Mac Mahon (die Franzosen verloren 36 Kanonen, 6 Mitrailleusen, 2 Adler, 10000 Gefangene, 10000 Tote und Verwundete — auf deutscher Seite waren 8000 Tote und Verwundete). Zn wilder Flucht eilte das fran- zösische Heer über die Vogesen nach Chalons. Ein Teil der 3. Armee ging zur Belagerung nach Straßburg; das Gros (die Hauptmasse) rückte hinter Mac Mahon her. — Gleichzeitig hatte am 6. August Steinmetz mit der 1. Armee und Teilen der 2. Armee die Spicherner Höhen genommen (hinter Saarbrücken) und reiche Beute gemacht. — Die Franzosen zogen nun etwa ■200000 Mann bei Metz zusammen (Marschall Bazaine), und die Aufgabe der deutschen Heeresleitung war die, diese in Metz einzuschließen*). Dies geschah durch die drei Schlachten bei Metz. Durch die Schlacht von Courcelles zwang Steinmetz am 14. August Bazaine, seinen bereits begonnenen Abmarsch auf- zuschieben; beiderseitig waren etwa 4000 Tote und Verwundete. Am 16. August verlegte Prinz Friedrich Karl durch die Schlacht von Mars la Tour oder Vionville den Franzosen den Weg nach Süden. Die Schlacht dauerte 11 Stunden und war un- *) Um diese Zeit wurden schonungslos alle in Frankreich lebenden und angesiedelten Deutschen verjagt.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer