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1. Weltkunde - S. 171

1886 - Hannover : Helwing
171 ihm und Bismarck die Friedenspräliminarien unterzeichnet. Am 1. März besetzten die Deutschen Paris. Am 2. März genehmigte die Nationalversammlung die Friedens- präliminarien, und die Deutschen zogen sich in die Forts zurück. Der endgültige Abschluß verzögerte sich durch einen neuen Auf- stand in Paris?) Als dieser glücklich von den Franzosen niedergeworfen war, erfolgte der definitive Friede zu Frank- furt am 10. Mai 1871. Frankreich trat Elsaß (ausgenommen Belfort) und Deutsch-Lothringen (Geographie tz 30) an Deutschland ab und zahlte eine Kriegsentschädigung von 5 Mil- liarden Franken. Bis diese Summe erlegt war, hielten deutsche Truppen französische Gebietsteile besetzt. — So hatten in 200 Tagen unsere siegreichen Truppen 21 siegreiche Schlachten ge- schlagen, 150 Gefechte bestanden, 26 feste Plätze genommen, 11650 Offiziere und 363 000 Mann Gefangene gemacht (die Besatzung von Paris nicht mitgerechnet) und 6700 Geschütze und 120 Adler und Fahnen erbeutet. — Am 18. Zuni 1871 fand in Preußen ein kirchliches Dankfest statt. 1. Was erzählt dein Lesebuch von Straßburg, Metz, Paris aus diesem Kriege? — 2. Wo blieben die französischen Gefangenen? — 3. Wie ehrte der König die obersten Feldherren? — 4. Wie verhielt sich das deutsche Volk gegen die Verwundeten, wie gegen die Krieger im Felde? § 98. Kaiser und Reich. Als noch während der Be- lagerung von Paris König Wilhelm in Versailles verweilte, richtete der junge, edle König Ludwig Ii. von Bayern in Gemeinschaft mit Deutschlands Fürsten und freien Städten die Bitte an ihn um Wiederaufrichtung des deutschen Reiches und Übernahme der deutschen Kaiserwürde. Volksvertretungen der süddeutschen *) Nach der Kapitulation von Paris hatten sich Arbeiter mehrerer 100 Kanonen und sonstiger Waffen bemächtigt. Sie waren während der Belagerung an Müssiggang gewöhnt worden- dazu wimmelte es in Paris von verdorbenen und abenteuersuchenden Menschen aus allen Ländern. So kam es im März zu Aufständen. Am 28. März wurde die sogenannte sozialistische Kommune proklamiert. (Der einzelne sollte hinfort kein Eigentum mehr besitzen, alles vielmehr der Kommune, d. h. der Gemeinde gehören; Eigentum, Familie, Staat, Religion sollten aufhören). Die Auf- ständischen machten sich zu Herren der ganzen Stadt; dann folgten Greuel auf Greuel: Plünderung und Schändung der Kirchen, Beraubung der Be- sitzenden und der Bank, Verwüstung von Staatseigentum, Mordthaten 2c. Ganz Frankreich sollte in eine Menge kleiner Republiken aufgelöst werden. — Nun ließ die Nationalversammlung Paris belagern (Anfang April bis Ende Mai). Paris nmrde bombardiert. Die Aufständischen hausten furcht- bar, ermordeten angesehene Leute, sprengten ganze Reihen von Häusern in die Luft, warfen Feuer in die herrlichsten Paläste und Staatsgebäude (Petro- lenm — Weiber, Petroleusen) und vernichteten alle darin befindlichen Schätze der Kunst und Wissenschaft. Endlich wurde Paris erstürmt. Ein großer Teil der Stadt lag in Asche, etwa 60 000 Leichen bedeckten den Boden. Nun wurden etwa 15 000 Sozialisten erschossen und viele Tausende in die Gefangenschaft gebracht. Allmählich kehrten Ruhe und Ordnung wieder.
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