1886 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 11
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
188
Daumen der Vorderhände (mit einer Kralle) und die Zehen der
Hinterfüße sind frei. Das Gebiß ist vollständig, die Augen sind
klein, die Ohren groß und weit abstehend. Sie flattert nur in
der Dämmerung, um Insekten (Maikäfer, Nachtschmetterlinge rc.)
zu erhaschen. Um zu ruhen, hängt sie sich kopfabwärts mit den
scharfen Krallen der Hinterfüße an Balken, Mauern rc.). Im
Winter hüllt sie sich in ihre Flughaut wie in einen Mantel und
hält einen Winterschlaf. — 2. Die Flattertiere haben ein voll-
ständiges Gebiß und zwischen den Vorder- und Hintergliedmaßen
eine Flughaut, die sich ausspannen läßt und mit der sie flattern
können. — 3. Flattertiere sind: der Vampir in Amerika,
welcher nachts größere Thiere überfällt und deren Blut saugt,
und der fliegende Hund auf den ostiudischen Inseln, welcher
scharenweise die Obstbäume plündert.
1. Was ist das Eigentümliche der Flattertiere? — 2. Fressen
die Fledermäuse auch Speck? — 3, Warum sollte mau die Fledermäuse
nicht verfolgen? — 4. Warum zählt mau die Flattertiere nicht zu den
Raubtieren?
§ 19. Die Ordnung der Affen. 1. Der gemeine
türkische Affe ist V2 m lang, schmächtig und hochbeinig. Er
hat an den vordern Gliedern Hände (Daumen), an den hintern
Gliedern Greiffüße. Die Nägel sind platt. Die Augen sind nach
vorn gerichtet. Er kann sich aufrichten und längere Zeit auf den
Hinterfüßen stehen. Das Gebiß ist vollständig. Seine Heimat
ist Nordafrika, doch findet er sich auch auf dem Felsen von
Gibraltar. Seine Nahrung sind Früchte und Insekten. Bären-
und Kamelführer bringen ihn oft zu uns. Er ist schnell in
seinen Bewegungen schlau und listig. Dieser Affe ist mit kurzen
Haaren bedeckt und hat eine gelbbraune Farbe. — 2. Die Affen
haben an allen vier Gliedmaßen Hände (Vierhänder), ein voll-
ständiges Gebiß und nach vorn gerichtete Augen. Ihre Gestalt
ist der der Menschen ähnlich; aber da sie fast überall behaart
sind, sehr lange, vorzugsweise zum Klettern geeignete Gliedmaßen,
starke Zähne, einen großen Mund und rückwärts gedrückten
Schädel haben, so ist ihr Ansehen durchaus tierisch, ohne das
edle menschliche Ebenmaß. Sie bewohnen die Wälder Asiens,
Afrikas und Amerikas, nähren sich von Früchten, Insekten und
Würmern, klettern geschickt, ahmen gern alles nach, lassen sich
jung zähmen und sind gelehrig, neugierig, listig und boshaft. —
3. Zu den wichtigsten Affen gehören: Orang-Utan, rotbraun,
lange Vorderarme, 1,3 m hoch, auf Borneo, scheu; Gorilla,
bis 2 ru hoch, größter und gefährlichster Affe, in Guinea; Pa-
vian mit kurzem Schwänze und langer Schnauze; Meerkatzen
mit langem Schwänze. Zu den Halbaffen (Gesicht behaart)
gehört der Maki mit Fuchskopf und einer Kralle am Zeigefinger
der Hinterhände.