1886 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 11
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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C. Dritter Kreis: Würmer.
§ 54. Der Regenwurm hat einen an beiden Enden zu-
gespitzten Körper, welcher aus 100—200 Muskelringen besteht,
die zur Bewegung dienen. Kleine Borsten, welche aus Warzen
der Ringe stehen, unterstützen diese Bewegung. Die Augen fehlen;
der Mund befindet sich zwischen dem ersten und zweiten Körper-
ringe. Die Atmung erfolgt durch kleine Röhrchen. Der Regen-
wurm lebt in der Erde und kommt nur bei nassem Wetter her-
vor. Weiche Pflanzenteile und fette Erde bilden seine Nahrung.
Er pflanzt sich durch Eier fort.
Die Würmer haben einen länglichen, in viele Ringe abgeteilten
Körper. Das Atmen geschieht durch die Haut oder durch Anhängsel der-
selben. Die Bewegung erfolgt durch unter der Haut gelegene Muskeln, >i( '
wird aber bei einigen durch Borsten unterstützt. Zu den Würmern ge° ^ ~
hören auch: Blutegel, Bandwurm, Trichine re. Der (medizinische) *K'
Blutegel lebt in Bächen und Sümpfen, wird aber auch in Teichen ge°
züchtet und dient zum Wegsaugen überflüssigen und schädlichen Blutes.
Der oft erstaunlich lange Bandwurm lebt in den Gedärmen der Menschen, - , o
ksmmt in seinen ersten Zuständen als Blasenwurm oder Finne im Fleisch^'
und Speck der Schweine vor. Die sog. Quese ist eine Art Blasenwurm
im Gehirne der Schafe und verursacht bei denselben die sog. Drehkrankheit.
Die winzig kleine Trichine (mehrere hundert auf 1 qcm) kommt mit rohem
Schweinefleische in den Körper des Menschen, vermehrt sich hier erstaunlich
schnell, bohrt sich in das Fleisch und verursacht meist ganz unheilbare
Krankheiten.
1. Gieb die Merkmale der Würmer an! — 2. Wo lebt der Regen-
wurm? — A Was schadet er? — 4. Wo lebt der Blutegel? — 5. Was
nützt er? — 6. Wie macht er das Saugen? — 7. Wie schützt man sich
gegen Bandwürmer und Trichinen? — 8. Welche Würmer haben Augen?
D. Vierter Kreis: Weichtiere.
§ 55. Die große Wegeschnecke ist etwa 8—10 em
lang und hat einen weichen, fleischigen Körper. Derselbe ist mit
einer schleimigen Haut von schwarzer Farbe umgeben. Unten
ist der Fuß, d. h. eine schleimige Sohle, die zur Fortbewegung
dient. Am Kopse sind vier Fühler, welche nach innen gezogen
werden können, wie die Finger eines Handschuhs. Auf den beiden
längsten sitzen schwarze Punkte, die Augen. Die Lunge, welche
am Rücken liegt, ist durch ein Schild gedeckt und öffnet sich durch
ein Atemloch. Der Mund ist mit vielen kleinen Zähnen versehen.
Sie lebt in Wäldern und Gärten und nährt sich von Pflanzen.
Die Fortpflanzung geschieht durch Eier. Sie kann viel Schaden
anrichten.
Die Weichtiere sind Tiere ohne Gliedmaßen, deren Körper weich,
schlüpfrig, sehr ausdehnbar und mehr oder weniger locker von einem ver-
schieden gestalteten Hautsacke (Mantel) umschlossen ist, dessen Schleimnetz
meist ein kalkiges, unbiegsames Gehäuse (Schale) absondert. Sie haben
entweder einen deutlichen Kopf mit Sinnesorganen oder sind kopflos. Die
Organe des Blutlaufes, der Verdauung und Atmung sind sehr ausgebildet.
Zu den Weichtieren gehören: der Tintenfisch, der am Kopfe acht kurze und