1886 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 11
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Hörenden entfernt sein. (Das Ohr braucht zur Auffassung eines
Schalles V9 Sekunde; daher muß ein Schall, um als Echo ver-
nommen zu werden, 340/9 — etwa 38 m, also hin und zurück,
je 19 m zurücklegen). Es giebt mehrsilbige Echos und mehrfache
Echos. — Auf Zurückwerfung und Verstärkung des Schalles
beruhen das Schall-, Sprach- und Hörrohr.
1. Weshalb spricht ein Redner in einem mäßig großen Zinnner
leichter, als im Freien? — 2. Wie kommt es, daß man in manchen Kirchen
den Prediger des zurückgeworfenen Schalles wegen nur undeutlich ver-
steht? — 3. Wie weit muß eine zurückwerfende Wand entfernt sein, wenn
sie ein zwei-, drei-, viersilbiges Echo geben soll? — 4. Wenn der erste
Schall (die erste Silbe) eines mehrsilbigen Echos nach drei Sekunden ans
Ohr gelangt, wie weit ist dann die reflektierende Fläche entfernt?
V. Die Wärme.
§ 19. Erregung der Wärme durch Reibung,
Druck, Schlag, Stoß rc. — gehemmte Bewegung. —
1. Beachte das Reiben der Hände, das Streichen einer Messer-
klinge, einer Nadel, einer Münze rc. auf hartem Holze, den
Schlag eines Hammers auf eine Bleikugel, das Wasser nach an-
haltendem Schütteln! — 2. Gesetz: durch Reibung, Stoß,
Druck, Schlag — allgemein: durch gehemmte Bewegung
(inechanische Arbeit § 9) wird Wärme erregt. — Bewegung ver-
wandelt sich in Wärme, wenn sie als Bewegung verschwindet.
Umgekehrt verwandelt sich Wärme in Bewegung. Weise beides
an einem Eisenbahnzuge nach!
l. Warum erhitzen sich Sägen, Bohrer, Feilen, Mühlsteine rc. beim
Gebrauch? — 2. Erkläre das Feueranschlagen mittelst Stahl und Stein! —
3. Warum verbrennt man die Hände, wenn man sie rasch an einem Seil
heruntergleiten läßt? — 4. Weshalb müssen die Wagenachsen, die Zapfen
an Maschinenrädern geschmiert werden? — 5. Erkläre folgende Erscheinungen:
a) Meerwasser ist nach einem Sturme wärmer als vorher; b) das Wasser ist
unterhalb des Rheinfalls wärmer, als oberhalb; o) Butter und Buttermilch
sind wärmer, als der Rahm und die Milch, aus denen man beide gewinnt.
§ 20. Erregung der Wärme durch chemische
Vorgänge. — l.a) Beim Kalklöschen verbinden sich Wasser
und gebrannter Kalk so innig, daß sie nicht mehr von einander
zu trennen sind. Das Kalklöschen ist ein chetnifcher Vorgang
(Proceß). Dadurch wird Wärme erregt, d) Gießt man
Schwefelsäure in kaltes Wasser, so werden beide Körper ebenfalls
chemisch verbunden, und es entsteht Wärme. (Milch und Wasser
zusammengegossen, bilden keine chemische Verbindung, sondern ein
mechanisches Gemenge). — 2. Gesetz: durch chemische Pro-
zesse wird Wärme erregt. — Die bedeutendste irdische
Wärmequelle ist die Verbrennung: Holz, Kohle rc. verbinden
sich mit dem Sauerstoff der Luft (siehe Chemie). Auch das
Atmen ist ein Verbrennungsprozeß. Der Sauerstoff der Luft