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1. Weltkunde - S. 343

1886 - Hannover : Helwing
343 Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff, sind jedoch in ihrer chemischen Zusammensetzung und ihren äußeren Eigen- schaften nicht völlig gleich; einige krystallisieren, andere nicht, a) Rohrzucker wird gewonnen aus dem Safte des Zucker- rohrs (Naturgesch. § 78), des Zuckerahorns (Nordamerika) und aus Runkelrüben (des. Deutschland seit 1750). Der aus dem Zuckerrohr (den Rüben) ausgepreßte Saft enthält verschiedene Säuren, Eiweiß rc.; durch Zusatz von Kalkmilch und schnelles Auskochen werden diese Bestandteile, die mit dem Kalk einen Schaum bilden, abgeschieden. Klären des Zuckers. Der geklärte Saft wird in mehreren Pfannen eingekocht und dann — beim Rübenzucker — sogleich durch Knochenkohle filtriert, wodurch färbende und andere Bestandteile entfernt werden. Der ganz farblose und schon ziemlich dickflüssige Saft wird nun in luft- verdünntem Raum (unter der Vakuumpfanne) eingekocht, bis er beim allmählichen Erkalten in kegelförmig gestalteten Ge- fäßen — Zuckerhüten — krystallisiert, wobei der nicht krystallisier- fähige Zucker durch eine Öffnung an der unteren Spitze abfließt. — Der aus Amerika eingeführte „Rohzucker" wird in unseren Zuckersiedereien gleichfalls raffiniert, d. h. wieder aufgelöst, gekocht und durch Knochenkohle und Rindsblut von allen fremden Bestandteilen gereinigt. — Kandiszucker erhält man, wenn man eine Zuckerlösung (2 Gewichtsteile Zucker und 1 Teil Wasser) in Töpfen, die mit Zwirnsfäden durchzogen sind, lang- sam krystallisieren läßt. — Gerstenzucker entsteht, wenn man eine Zuckerlösung stark kocht und dann auf eine geölte Steinplatte gießt. Er erstarrt zu einer glasigen Masse, welche nach und nach trübe wird. — b) Fruchtzucker (auch Traubenzucker ge- nannt) findet sich in den reifen Früchten, besonders Zwetschen, Birnen, Kirschen, Weintrauben rc., welche ihm ihren süßen Geschmack verdanken. Der Fruchtzucker krystallisiert nicht, ist in Wasser leicht löslich und sehr süß. — c) Zn dem Honig findet sich außer dem Fruchtzucker, der stets dünnflüssig ist, eine andere Zuckerart, welche kleine Krystalle bildet und ein krüme- liges Ansehen hat; er heißt Krümelzucker. Er bildet sich auch in getrockneten Früchten: Pflaumen, Rosinen rc. — Verdünnte Säuren und die meisten in den Pflanzen enthaltenen (die s. g. organischen) Säuren verwandeln den Rohrzucker in nicht krystallisierenden Zucker. Daher enthalten die Früchte, z. B. Wein- trauben, niemals neben einer Säure auch zugleich Rohrzucker. — Zellensubstanz, Stärke, Gummi und Zucker heißen Kohlenstoff-Hydrate, weil sie neben dem Kohlenstoff noch Wasser- stoff und Sauerstoff in demselben Verhältnis enthalten, in welchem beide Elemente zu Wasser sich vereinigen. 1. Welches sind die Kohlenstoff-Hydrate? Erkläre den Ausdruck! — 2. Vergleiche den Zucker mit der Pflanzenfaser und der Stärke nach Ge-
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