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1. Das Obererzgebirge - S. 13

1900 - Annaberg : Graser
Das Obererzgebirge. 13 bekannt wurde. In der Nähe des Zschopauer Thores in Marienberg giebt es heute noch einen „Frischen Quell", dessen Wasser jedoch nur als Trinkwasser benutzt wird. Das Bad Raschau wurde 1808 eingerichtet. Nach ihm fuhrt noch ein Gasthaus in Raschau seinen Namen. Auch in der Nähe von Ehrenfrieders- dorf giebt es einen Mineralquell, der bald als Stahl-, bald als Sauerbrunnen bezeichnet wird. Im Jahre 1646 wurde in Grumbach bei Jöhstadt am Walde nahe dem „Thumshirn-Brunnen" ein Heilbrunnen entdeckt, dessen Wasser zu warmen Bädern gebraucht ward. Nach ihm war eine Zeit lang großer Zulauf aus Meißen und Böhmen. Es wurden bei ihm selbst Betstunden abgehalten. Auch in Nendorf und Crottendorf hat man ans einer nicht mehr vorhandenen Quelle zur Kur getrunken. Zwei eisenhaltige Quellen sollen vom Fichtelberge in den Zechengrund abfließen. Mathesius sagt über die Gesundbrunnen und warmen Bäder des Erz- gebirges: „Unser Herr Gott ist ein weiser Hausvater. Weil er denn weiß, daß arme Bergleute in Gruben und Hütten viel böses Wetter, koblichten Stank, kalte Dämpfe, feuchten Brodel und giftigen Ranch in sich ziehen, pflegt er neben die Bergwerke gemeiniglich eine eigene Apotheke anzurichten, damit die Bergleute eine Bergarznei hatten wider die Lähme und verschleimte Lunge, erkältete Mägen und verlähmte Glieder und was der Bergsncht und Beschwerungen mehr sind." Nach Köhler u. a. y. Fischreichtum erzgebirgischer Flüsse. Die Flüsse und Bäche Sachsens enthielten zu der Zeit, wo Petrus Albinus aus Schneeberg seine 1590 erschienene „Meißnische Land- und Bergchronik" schrieb, noch einen Fischreichtum, wie derselbe trotz unserer künstlichen Fisch- zucht und Fischereigesetze bei den durch Fabrikanlagen verunreinigten Gewässern, ihren Uferbauten und Regulierungen, den Entwaldungen unserer Berge und anderen schädigenden Einflüssen mehr, wohl kaum wieder erzielt werden dürfte. Man sing in der Elbe bis zu 2 Zentner schwere Störe, und zwar galt als die beste Fangzeit die Zeit der Rosenblüte; ebenso fehlten auch die Welse nicht, die um Johannis am besten waren, „darnach," so meldet Albinus, „ver- bargen sie sich in die Felsen, darinnen verhielten sie sich, bis sie die „Eglen", d. h. wahrscheinlich die gemeinen Fischegel, stachen, hernach machten sie sich wieder heraus". Brassen und selbst die noch jetzt aus der Ostsee in die Oder kommenden Zährten, ferner Barben, Hechte, Aale, Aalranpen, Lampreten und Neunaugen, sowie Lachse bevölkerten damals unsere Gewässer; in der Mulde sing man Barben bis zu 10 bis 15 Pfund, Lachse bis zu 18 Pfund, und zu- weilen wurden 18pfündige Hechte gefangen. Erwähnt wird dabei, daß man 1544 in der Jll bei Straßbnrg einen Hecht von 26 Pfund und in dem Filz- teiche bei Schneeberg einen so großen sing, daß derselbe nicht Raum in einem Bierfasse hatte. Dazu kamen noch in den Büchen zahlreiche Forellen, Stein- beißer und Schmerlen, Gründlinge und Kaulbarsche vor, so daß die Fische vor 300 Jahren einen nicht unwesentlichen Teil der Ernährung, selbst des ärmeren Volkes bilden konnten. Mit besonderer Vorliebe verweilt daher auch Albinus bei diesem Kapitel seiner Landeschronik, und er begnügt sich nicht, dabei nur die Namen der einzelnen Fische zu nennen, sondern durch verschiedene beigefügte Bemerkungen über Laichzeit, Nahrungswert, Schmackhaftigkeit und anderes mehr weiß er für seinen Gegenstand ein noch größeres Interesse zu erregen. So
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