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1. Das Obererzgebirge - S. 30

1900 - Annaberg : Graser
30 Das Obererzgebirge. litt ka iech net huchgelehrt redn Sn wie's in Kerngbuch stiehl, Sn ka ich doch singe un batn :/: Un ah manch gebergsch Lied. :/: 9k' Snnntig da thu iech mich putzn, No her iech de Predig mit oh, Nooch flies) iech zun Schwasterle hntzn, :/: Do sänne mer enannr när ah. :/: S' Karschettl, es Tichl, es Schürzt Js olles neiwaschn un schie', De schwäbischn Aermln an Leiwl, :/: Die ho iech gemanglt heit frieh. :/: Wenn ohm'sd nooch Häm werd gange, Sieht Schätzt mich sehnettich oh, Un fragt mich: he Host ke Verlange, :/: He, Schätzet, he brauchste sän Mo? :/: Was latschte, wos patzschte mer wiedr, Mach mir ner tan Meerettig nah, De brauchst mich doch net erst ze froong, De sift marsch an Aange schieh oh. 25. Lrzgebirger beim ersten sächsischen vslkstrachtensest. An dem Festzuge des ersten sächsischen Volkstrachtenfestes am 5. Juli 1896 in Dresden haben auch die Erzgebirger sich beteiligt lind manche ihnen noch eigentümliche Tracht aufgewiesen. Die erste Abteilung des erzgebirgischen Zuges bildeten die Bergleute, und zwar zunächst die Farbenwerk- und Hüttenleute mit Zimmerlingen und Maurern mit Musikkorps, sodann die Gruppe aus den Blau- farbwerken in Oberschlema und Pfannenstiel. Der Gruppe aus dem Kupfer- hammer „Grünthal" folgte die Gruppe der Kohlenbergleute. Dem Bergmannszug schlossen sich noch Bauern und Hausierer ans dem Erzgebirge an. Hierzu gehörten Lösfelhündler aus Beyerfeld, Spielwarenhändler aus Grünhainichen und Kastenleute ans Jöhstadt. Den Schluß des Zuges bildete ein vollständig ausgerüsteter erzgebirgischer Lastwagen, der vom Fuhrwerksbesitzer Israel in Löbtau gestellt wurde. Streiten ist an sich keine löbliche Eigenschaft, und am allerwenigsten scheint ein sittlicher Grund vorzuliegen, die Erinnerung an einen Streit in einem alljährlich wiederkehrenden, festlich begangenen Tage festzuhalten und ans die kommenden Geschlechter zu vererben. Und doch haben unsere biederen sächsischen Bergleute dies Ungeheuerliche fertig gebracht und sie feiern alljährlich ihren „Streittag" als einziges und höchstes Bergfest, im Schneeberger Bergrevier und auch wohl in anderen am Tage Maria Magdalena, den 22. Juli. Die Grundlage dieses Festes bildet das gewiß begreifliche Verlangen der geplagten Bergleute, wenigstens an einem Tage im Jahre von ihrer saueren Arbeit „tief unter der Erd'" ausruhen zu dürfen. Denn im Dienste der Sicherheit und Regelmäßig- keit des Betriebes giebt es bekanntlich im Bergbau keine eigentliche „Sonntags- ruhe", sondern unablässig arbeitet im Schachte das sogenannte „Knnstgezeng" weiter, wie das von dem auf der Halde stehenden Zechenhäuschen erklingende Bergglöckchen mit seinem regelmäßigen „Kling" anzeigt. Zur Bedienung des „Kunstgezeugs" aber, das den gesäurten für den Grubenbau unentbehrlichen Maschinenbetrieb zur Entfernung bez. Nutzbarmachung der Grubengewässer, der Förderung des Gesteins, Beförderung der Belegschaft, d. h. der Mannschaften, n. s. w. zu ordnen hat, sind Menfchenkräfte unentbehrlich, und würde einmal plötzlich das Bergglöckchen sein eintöniges „Kling" nicht vernehmen lassen, so wäre die bange Furcht, daß die finsteren Mächte des Abgrundes wieder einmal ihr unheimliches Zerstörungswerk begonnen haben, leider nur allzusehr begründet. Da haben nun vor Zeiten — urkundlich läßt sich das Datum nicht genau fest- 2% Der Streittag.
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