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1. Das Obererzgebirge - S. 36

1900 - Annaberg : Graser
36 Das Obererzgebirge. 4. Jüngere Gründungen im Obererrgrbirgr. Der Bergbau in Buchholz war durch einen furchtbaren Wolkeubruch am 21. Juli 1565 fast ganz vernichtet worden, und im Jahre 1568 hatte die Pest Annaberg und die Umgegend verheert. Auf Anregung des Kurfürsten August ward damals überall im Lande nach neuen Schätzen des Erdbodens geforscht. So wurde 1546 der Serpentin bei Zö blitz entdeckt. In den Kalkbrüchen von Crottendorf fand man 1575 abbauwürdige Marmorlager. Der daselbst ge- brochene Marmor ist bis auf die Gegenwart herab vielfach zu Bauwerken und Kunstgegeuständen verwendet worden. Seit einigen Jahren hat jedoch die Aus- beute an Marmor aufgehört und es wird nur Kalk gefunden. Nach Schulrat 0r. Spieß. 26, Die Urbarmachung des Gebirges. Das wilde Gebirge ist auf mannigfaltige Weise urbar gemacht worden. Es geschah durch Räumung und Abziehung der Wälder, Anlegung geraumer Wege und Pässe, Brückung und Austrocknung der Moräste, Ausbrenuung der Heiden, Ebnung der strnppichten und wilden Beerhübel. Auch geschah es durch Ausrottung der Stockräume, Ablesung der Steine und mühsame Wegschaffung der Wacken, womit die Berge und Felder überhäuft waren. Das ist besonders bei so vielen mitten im wilden Walde angelegten und erbauten Dörfern, Flecken und Städten geschehen. Ferner trug der Bergbau zur Urbarmachung bei, indem dadurch vermöge der Bergfreiheit viele hunderttausend Stämme und Schrägen Holz weggetrieben und verbaut wurden. Die Hammerwerke, welche durch ihre Holzbauer und Kohlenbrenner die allergrößten Wälder sehr gelichtet haben, hatten auch daran Teil. Bis tief in das 13. Jahrhundert hinein, daun wieder zu Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, stellenweise selbst bis in die neueste Zeit ist das Ausroden des Waldes, um Ackerland und auch Wiesenland für neue Ansiedelungen zu gewinnen, im umfangreichsten Maße betrieben worden. Jahr- hunderte lang bildete der Wald den unerschöpflich erscheinenden Vorrat, durch dessen Niederschlagen man Raum für Feld, Holz für Bauten, Bergwerks- und Hüttenanlagen, Geld für Zinsen und Steuern u. s. w. erlangen konnte, ohne au die Wiederaufforstuug kahl geschlagener Höhenzüge und Abhänge denken zu müssen. Der Wald war die unerschöpfliche Geldquelle für den fortschreitenden Anbau. Erst Jahrhunderte später, nachdem das Land durch die länger als ein halbes Jahrtausend fortgesetzte Urbarmachung und Zerstörung des Waldgebietes seine gegenwärtige Oberflächengestalt und Bedeckung gewonnen hat, ist man zu der Überzeugung gekommen, der Waldvernichtung nicht bloß Einhalt thun zu müssen, sondern auch das Waldgebiet durch Neuanpflauzung erhalten und ver- größern zu sollen. Mit dem Vordringen des deutschen Stammes in das Gebiet der Slaven und in das Gebiet des waldbedeckteu Gebirges beginnt erst die geschichtliche Zeit dieses Landes. Wenn auch die Vorgänge, besonders ans dem letzteren, vielfach unbekannt geblieben oder verschleiert und entstellt aus die Nachwelt ge- kommen sind, lassen sich doch die allgemeinen Grundzüge dieser Entwickelung noch erkennen. Nach M. Lehmann und Süßmilch. 27, Die obererzgebirgischeir Ortsnamen. Bei der anzutretenden Wanderung durch das Gebiet der Ortsnamen des Obererzgebirges halten wir zuerst eine Umschau über die Berge. Die Namen
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