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1. Das Obererzgebirge - S. 109

1900 - Annaberg : Graser
Das Obererzgebirge. 109 züge, auf denen die Gewinnung jahrhundertelang bergmännisch betrieben wurde. Vielfach sind diese Gänge zu Tage ausgegangen: Frühzeitig hat man schon das Erz verwertet. Es ist wahrscheinlich, daß der Aufschwung der Eisenhüttenwerke im 16. und 17. Jahrhundert zu suchen ist. Im 16. Jahr- hundert entstanden Muldenhammer, Unter- und Oberblauenthal, Wildenthal, Breitenbach, die Hämmer von Pöhla und Raschau. Im 17. Jahrhundert sind gegründet Carlsseld und Wittigsthal. Vom Jahre 1660 stammt ferner die „Hammerordnung" Kurfürst Johann Georgs Ii. für die Blechhämmer in den Ämtern Schwarzenberg, Wolkenstein und Lauterstem. 1775 sind im Be- zirke des Kreisamtes Schwarzenberg allein 18 Eisenhämmer, ohne die Wafsen- und Drahthämmer, im Gange gewesen. Heutzutage sind von den alten Eisen- hämmern noch Pöhla, Obermittweida, Erlahammer, Morgenröte, Rautenkranz, Schönheiderhammer als Eisengießereien vorhanden. Der Hohofeubetrieb hat ganz und gar aufgehört. Es muß in der Zeit der Blüte dieser Eisenhämmer ein gar reges Leben in den Gebirgsthälern gewesen sein. Da dampften die Hohöfen, die Gebläse pfauchten, und hell erklang der Schall der mit der Hand geschwungenen Hämmer zwischen den vereinzelteren dumpfen Schlägen des großen Hammers, den Wasserkraft in Hub setzte. In den niederen schwarzen Hütten rührten sie sich emsig, die rußigen Gestalten der Hammerschmiede, die um die Frischfeuer, die Ambosse und Gießstätten herum thätig waren. Sie bildeten eine echte und gerechte Zunft. Manche der ersten von ihnen im wilden Waldgebirge werden stellenweise ihr bißchen Eisenstein selbst erst gegraben haben, um es dann zu verschmelzen. Meist hatten sie jedoch nur sogenannte „Zerrenufeuer" und „Blauöfen". Erstere sind Gebläseöfen gewesen, in denen nur Eisen geschmolzen werden konnte, auch in letzteren konnte nur Harteiseu geschmolzen werden, doch sind die Blauöfen gewissermaßen als Vorstufe der Hohöfen anzusehen. Ende des 16. Jahrhunderts scheinen die ersten Hohöfen gebaut worden zu sein. Hammerschmiede hießen die Gesellen dieser Hammermeister. Mitte des 18. Jahrhunderts stellte man schon eiserne Kessel, Öfen, Ofentöpfe und dergleichen Gußwerke her. Im 17. Jahrhundert, im Jahre 1683, hat man zu Carlsfeld ein Eisenschmiedewerk angerichtet. Auch ein Pfannenschmiedewerk erstand. Die Hauptsache war aber die Herstellung der Bleche. An die Blechhämmer schlossen sich die zahlreichen Löffelschmiedereien an. Von diesem Gewerbe hat sich noch ein bedeutender Rest erhalten. Nach Dr. gocooi. b. In einer overerzgebirgischen Eisenhütte vor 50 Jahren. Jedes Hammerwerk hat wenigstens einen Leiter, welcher ein technisch ge- bildeter Mann sein muß, und einen Schichtmeister, dem das Rechnungswesen anvertraut ist, während ersterem die technische Leitung des Werkes obliegt. Zu dem Hohofen, in welchem der Eisenstein geschmolzen wird, gehören 1 Stein- pocher, 2 Aufgeber, 2 Hohöfner und 1 Schlacken- oder Wascheisenpocher. Ehe der Hohofen angeht, wird durch deu Leiter der untere Teil des Hohofens eingebaut, was man Zustellen nennt; früher besorgte dies der Hohofenmeister. Bei einem Stabhammer oder Frischfeuer, in welchem das rohe, durch den Hohofen gewonnene Eisen ausgeschmiedet wird, arbeiten der Meister oder Frischer, der Vorschmied, der Einschmelzer und ein Junge; zuweilen bei fran- zösischen Feuern noch ein Fröner, welcher Vorschmiedsstelle dann mit versehen muß. Die Arbeit der Hammerschmiede ist und bleibt wohl eine der schwersten
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