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1. Realienbuch - S. 12

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
12 Nördlich von der Eindecker Bucht zieht sich an der linken Seite ein Sand- steinzug hin, den man als den westlichsten Ausläufer des Westerhof- und Ganders- heimer Berglandes betrachten kann. Der Zug beginnt an der Leine mit der Hube, er setzt sich fort in dem Elsas und endigt erst an der Weser unter dem Namen Vogler. Dann folgt auch an dieser Seite ein Kalksteingebiet. Man bezeichnet es als die Hilsgruppe. Der Ostrand desselben begleitet das linke Flußufer und führt den Namen Selter; hernach werden die Kalksteinhöhen von der Leine abgedrängt durch den Sandsteinzug, der ja hier das Flußbett der Leine kreuzt. In der Hilsgruppe prägen sich zwei Züge besonders deutlich aus. Sie heißen der Hils und der Ith. Im Hils liegt an schöner geschützter Stelle der Badeort Grünenplan. Viel besucht wird auch die Lippoldshöhle, die wohl den unterirdischen Teil einer auf der Lippoldshöhe gelegenen Raubburg ausmachte. Die ganze Hilsgruppe ist wirtschaftlich von großer Bedeutung. Ihr Gestein wird gebrochen, um daraus Bausteine zu gewinnen. In großen Kalköfen brennt man Kalk; die Tonlager liefern den Töpfern das Material zu Steingutgefäßen. Man findet auch Eisen und Braunkohle, und die Solquellen und schönen Waldungen verhelfen den Leidenden zur Genesung. Durch das Tal eines kleinen Flusses werden Külf und Hilsgruppe von dem nördlicher gelegenen Oster Wald getrennt. Hier gewinnt man Steinkohlen; auch bricht man Sandstein zu Baumaterial. An den Oster Wald reiht sich der Kleine Deister, der ein königliches Jagdgebiet bildet und mit Rücksicht auf die vielen Wildschweine, die hier gehegt werden, auch Saupark genannt wird. Eine über 20 km lange und 2lh m hohe Mauer schließt den Jagdbezirk ein. Eine schmale Senke, in der das Städtchen Springe (3100) liegt, muß man dann überschreiten, um aus dem Kleinen Deister in den eigentlichen Deister zu gelangen. Er bildet ein sehr unwegsames Gebirge; denn kein einziges Quertal durchschneidet den fast 3 Meilen langen und durchschnittlich 300 m hohen Bergrücken. Der Deister liefert Sandstein, Kohlen, Eisenerze, wertvolle Salze und vorzüglichen Töpferton. Das Land nördlich vom Bergland der Leine und der Innerste ist ein Hügelland, welches bis Hannover reicht. Es bildet den Übergang zur Tief- ebene und hat fruchtbaren Boden, der zum Anbau von Zuckerrüben, Getreide und Gemüse benutzt wird. Fast wichtiger als der Ertrag, den die Ober- fläche des Bodens liefert, ist das, was die Tiefe birgt. Kochsalz und Dünge- salze, Gips und Baukalk, Erdöl und vor allen Dingen Eisen wird in diesem Hügelsaume gewonnen. Das zuletzt genannte Mineral findet sich in besonderer Menge im Flußgebiet der Fnse, eines linken Nebenflusses der Aller. Daher ist südlich von der Stadt Peine bei dem Dorfe Groß-Jlsede ein großes Hütten- werk entstanden, in dem das dicht unter der Oberfläche liegende Eisenerz aus- geschmolzen wird. Millionen von Zentnern Eisen werden hier gewonnen, und über 2000 Arbeiter finden dabei Beschäftigung. Noch größer ist die Arbeiter- zahl, die in der auch an der Fnse gelegenen Stadt Peine (16700) tätig ist, das in Gr. Ilsede gewonnene Roheisen weiter zu verarbeiten. Vor 70 Jahren hatte der Ort kaum 3000 Einwohner. Das Eisenwerk in Peine übertrifft sämtliche andere der Provinz an Größe. — Die wichtigste Stadt des Hügel- landes ist natürlich die am Rande desselben liegende Hauptstadt Hannover (302000). Der Größe nach ist sie die 7. Preußens und die 12. Deutschlands.
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