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1. Realienbuch - S. 26

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
26 Der Verkehr des südlichen Teiles geht meist nach Stade; für den nördlichen ist Frei bürg (2300) der Hauptort. — Der schmale Marschstreifen, der sich an der Oste tief in Geest und Moor hineinzieht, heißt die Ostemarsch. An der Oste liegt der Flecken Neuhaus (1500). Die Ostemarsch bildet das Verbindungsglied zwischen Kehdingen und dem Land Hadeln. Dieses war früher ein dreieckiger Meerbusen, der sich zwischen zwei Geestrücken ins Land hineinschob. Der südliche Teil dieser Marsch liegt sehr tief; er heißt daher das Sietland. In demselben und an seinem Rande liegen mehrere Seen, von denen der fischreiche Bederkesaer See der bekannteste ist. Er hat seinen Namen nach dem Flecken Bederkesa (1500), der in der Nähe schöner Buchenwaldungen gelegen ist. Die nach Norden strömende Me dem konnte die Entwässerung des Sietlandes nicht ausreichend bewirken. Jetzt wird sie gründlich besorgt durch den zur Geeste führenden Geeste- und den Hade ln er Kanal, der in die Elbe geht. Der fruchtbare Boden läßt sich leicht bearbeiten; daher erfreuen hier besonders Weizen- und Rapsfelder das Auge. Besonders anmutig wird die Landschaft dadurch, daß fast jedes Einzelgehöft mit parkartigen Baumpflanzungen umgeben ist. Der Getreide- und Viehhandel dieses Marschgebietes vollzieht sich vorwiegend in dem Flecken Otterndorf (1900) an der Medemmündung. Westlich davon liegt Altenbruch (2600) mit einer sehr alten Kirche, die kunstvolle Schnitzereien und wertvolle Gemälde enthält. Die Marschen des wesergebietes. Ein ziemlich breites Stück Marschland finden wir zunächst bei der Mündung der Aller in die Weser; denn hier stoßen Weser- und Allermarsch aneinander. Weiter flußabwärts aber tritt die Geest ziemlich nahe an das rechte Weserufer heran und läßt keinen Raum fiir Schwemmland. Auf dem Geestrande entstand hier der Flecken Hemelingen (8000) mit bedeutender Zigarrenfabrik, Brauerei, Eisengießerei, Jutespinnerei und Silberwarenfabrik. Das dann rechts von der Weser sich ausbreitende Blockland gehört zum Bremer Staatsgebiet. Die Stadt Bremen (247 000) ist nächst Hamburg die wichtigste deutsche Seehaudelsstadt. Unterhalb der Mündung der Lesum wird das rechte Ufer der Weser wieder von Geesthöhen begleitet. Nicht weit von der bremischen Stadt Vegesack treffen wir den Flecken Blumenthal (10900) mit ausgedehnten Fabrikanlagen, in denen besonders Wolle gewaschen und „gekämmt" wird. Etwa von da an, wo die Weser den westlichsten Punkt ihres Laufes erreicht hat, beginnt an der rechten Seite die eigentliche Wesermarsch, während auf dem linken Ufer das zu Olden- burg gehört, die Marsch viel weiter nach Süden reicht. — Die Marsch Oster- stade erstreckt sich bis zur Drepte, einem kleinen Nebenflüsse der Weser. Den Namen hat die Marsch nach dem friesischen Stamme der Stedinger, die teils links, teils rechts von der Weser die Marsch besiedelten. Der Süden von Osterstade liefert in großer Menge Gemüse nach Bremen; der nördliche Teil ist vorwiegend Weideland. — Nördlich von der Dreptemüudung greift Oldenburg mit der Marsch Wührden auf die rechte Weserseite über; dann folgt das zu Hannover gehörende Vieland. Im Mündungsgebiet der Geeste sind 3 be- deutende Städte entstanden. Bremen gründete hier vor bald 100 Jahren den Vorhafen Bremerhaven (24100). Nur bis hier geheu die gewaltigen Ozean-
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