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1. Realienbuch - S. 38

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
i 38 b. Heinrich verweigert dem Kaiser die Heeresfolge. Zum fünften- mal zog der Kaiser nach Italien. Mailand war wieder aufgebaut und mächtiger denn zuvor. Der Papst Alexander Hi. stellte sich auf die Seite der Städte, die sich zum lombardischen Städtebund vereinigt hatten. Die neuerbaute, starke Buttdesfestung wurde dem Kaiser zum Trotz und dem Papste zu Ehren Alessan- dria genannt. Sieben Monate belagerte der Kaiser vergeblich die Stadt. Sein Heer wurde von Krankheiten dahingerafft. Da kam die Kunde, daß ein großes lombardisches Heer gegen ihn im Anzuge sei. In seiner Not suchte der Kaiser- Hilfe bei Heinrich dem Löwen, der jetzt eine fast königliche Stellung in seinen Landen hatte. Diesem aber war es wichtiger, den Norden für Deutschland zu gewinnen. In Chiavenna, wo die beiden zusammentrafen, verweigerte er dem Kaiser die Heeresfolge. Friedrich mußte dem Feinde allein entgegentreten. Bei Legnano stießen die Heere aufeinander. Das lombardische Fußvolk stand Schild an Schild mit vorgestreckten Lanzen wie eine Mauer, an der alle Reiter- angriffe abprallten. Da stürzte der Kaiser mit dem tödlich getroffenen Rosse. Als sich die Kunde verbreitete, er sei tot, flohen die Deutschen nach allen Seiten davon. Nach dieser Niederlage gab der Katser nach. Er gestattete den Städten, ihre Angelegenheiten selbst zu verwalten. Dagegen mußten sie des Kaisers Ober- hoheit anerkennen. o. Ächtung des Löwen. Voll Zorn über die Weigerung des Löwen kehrte der Kaiser nach Deutschland zurück. Heinrich hatte sich auch durch manche Über- griffe den Haß der sächsischen Großen zugezogen und durch seine königliche Macht die Eifersucht der Reichsfürsten erregt. Die klagten ihn jetzt des Landfriedens- bruches an. Der Kaiser lud ihn wiederholt vor ein Fürstengericht, aber der stolze Löwe erschien nicht. Da wurde er zu Würzburg wegen Friedensbruches und Ungehorsams gegen den Lehnsherrn in die Acht erklärt. Er verlor alle seine Länder und Würden. Das mächtige Sachsen wurde zerstückelt und kam an verschiedene Herren; Bayern wurde größtenteils dem Pfalzgrafen von Wittelsbach zugesprochen, dessen Nachkommen noch heute dort auf dem Throne sitzen. ck. Versöhnung. Den Löwen verließ indessen sein Mut nicht; mannhaft kämpfte er gegen alle seine Feinde. Doch seine Tapferkeit war umsonst. Um aber wenigstens seine Erbländer Braunschweig und Lüneburg zu retten, ging er zuletzt nach Erfurt zum Kaiser und bat diesen kniend um Lösung aus der Acht. Als der Kaiser ihn so tief gebeugt sah, gedachte er in Tränen der alten Freund- schaft und sprach zu ihm: „O Heinrich, wer anders hat dich denn gestürzt als du selbst!" Er löste die Acht, aber erhöhen konnte er ihn ohne Zustimmung der Fürsten nicht. Diese beschlossen: Braunschweig und Lüneburg sollen dem Löwen bleiben, doch muß er so lange von der deutschen Erde fort, bis der Kaiser ihm erlaubt zurückzukehren. Da zog denn der gedemütigte Fürst mit Weib und Kindern, arm und verbannt, nach England zu seinem Schwiegervater, dem König Heinrich Ii. Der Kaiser gestattete ihm jedoch schon nach drei Jahren zurückzukehren. 5. Das lveicksfesl zu Mainz. Friedrich hatte feine Macht wieder hergestellt und wollte der Welt die Herrlichkeit seines Reiches durch ein glänzendes Fest zeigen, das er zu Pfingsten des Jahres 1184 zu Mainz veranstaltete. Fürsten, Bischöfe, Gesandte, allein 70000 Ritter und Krieger ritten in die hölzerne und linnene Feststadt ein, die zwischen Mainz und dem Taunus entstanden war. Am
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