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1. Realienbuch - S. 148

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I 148 Sein Großvater, Kaiser Wilhelm I., ermahnte ihn vor den versammelten Offi- zieren, ein tüchtiger Soldat zu werden, und entließ ihn mit den Worten: „Nun gehe hin und tue deine Pflicht!" Der Prinz folgte treulich diesen Worten und versah pünktlich und gewissenhaft seinen Dienst. An seine Untergebenen stellte er hohe Anforderungen, aber er bekümmerte sich auch um ihr Wohl und Wehe. Darum halten ihn seine Soldaten gern. Um den Reiterdienst kennen zu lernen, trat er später bei den Gardehusaren ein, deren Oberst er wurde. Kaiser Wil- helm hatte an dem schneidigen Reiterführer seine Helle Freude und beförderte ihn kurz vor seinem Tode zum Generalmajor. 2. Regierungsantritt. Am 15. Juni 1888, dem Todestage seines edlen Vaters, bestieg der Kronprinz Wilhelm den deutschen Kaiserthron. Wie sehr ihm des Volkes Wohl am Herzen liegt, davon zeugt sein Erlaß „An mein Volk", worin er sagt: „Auf den Thron Meiner Väter berufen, habe Ich die Regierung im Aufblicke zu dem Könige aller Könige übernommen und Gott gelobt, nach dem Beispiele Meiner Väter Meinem Volke ein gerechter und milder Fürst zu sein, Frömmigkeit und Gottesfurcht zu pflegen, den Frieden zu schirmen, die Wohlfahrt des Landes zu fördern, den Armen und Bedrängten ein Helfer, dem Rechte ein treuer Wächter zu sein." 3. Sorge kür Erkaltung cles Friedens. Der Kaiser hat sich die Er- haltung des Friedens in Europa zum Ziel gesetzt. Deshalb stattete er bald nach seiner Thronbesteigung den mächtigsten Herrschern Europas einen Besuch ab. Überall wurden neue Freundschaftsbande geknüpft. Auch der Dreibund, den Deutschland, Österreich und Italien erneuerten, soll ein Hort des Friedens sein. Fremden Nationen hat der Kaiser manche ritterliche Aufmerksamkeit erwiesen und ihnen oft in Not hochherzig seine Hilfe dargeboten, so daß auch das Ausland ihm Achtung und Anerkennung zollt. Er weiß aber, daß wir am besten gesichert sind, wenn unser Schwert scharf ist. 4. F>eer und flotte. Der Kaiser hat unser bewährtes Kriegsheer auf seiner Höhe erhalten. Im Jahre 1893 wurde für die Infanterie und Fuß- artillerie die zweijährige Dienstzeit eingeführt und gleichzeitig die Friedensstärke des Heeres auf 557000 Mann erhöht. Die Erfahrungen, die auf fremden Kriegsschauplätzen gemacht sind, neue Erfindungen, wie das rauchlose Pulver, die drahtlose Telegraphie, Verbesserungen an den Waffen, führten zu einer Änderung der Felddienstordnung. Die Luftschifferabteilungen sind vermehrt, Fahrrad und Kraftwagen in den Dienst des Heeres gestellt. Alle diese Dinge verfolgt der Kaiser mit aufmerksamem Auge. — Kein Hohenzoller vor ihm hat so wie unser Kaiser dem Seewesen seine ganze Teilnahme gewidmet; die Vorfahren mußten ja ihrem Lande erst eine Machtstellung schaffen, ehe der Adler den Flug über das Weltmeer wagen konnte. Mit Eifer hat der Kaiser das Schiffswesen bis in seine Einzelheiten studiert und durch seine feurige Rede überall das Verständ- nis für die Flotte geweckt. Zu den Mitgliedern des Reichstages sprach er: „Aus Deutschland ist ein Weltreich geworden. Überall in fernen Teilen der Erde wohnen Tausende unserer Landsleute. Deutsche Güter, deutsches Wissen, deutsche Betriebsamkeit gehen über den Ozean. An Sie tritt die Pfiicht, mir zu helfen, dieses größere Deutsche Reich auch fest an unser heimisches zu gliedern." „Unsere Zukunft liegt auf dem Wasser." Solchen mahnenden Worten hat der Erfolg nicht gefehlt. Das Flottengesetz von 1900 bestimmte eine planmäßige Vermehrung unserer Kriegsstotte. An die Spitze der gesamten Schlachtflotte hat der Kaiser
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