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1. Realienbuch - S. 62

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
ll 62 Gletscher und die meisten „Zacken" und „Hörner" der Alpen, wie die Schreck- hörner, die Wetterhörner u. a. — Ein mächtiger Gebirgsstock der Westalpen ist der St. Gotthard. Auf ihm und in seiner Nähe haben vier Flüsse ihre Quellen. Seit 1882 geht durch ihn ein Tunnel (15 km) mit einer Eisenbahn, die die Schweiz mit Italien verbindet. — Am Vierwaldstätter See liegt der wegen seiner entzückenden Aussicht vielbesuchte Rigi. 2. Die Ostalpen reichen vom Bodensee und Oberrheintale bis zur Ungarischen Tiefebene. Zn ihnen gehören die Bayrischen Alpen, die Tiroler Alpen, die Hohen Tauern, die Salzburger Alpen. Die höchsten Berge der Ostalpen sind der Großglockner (3800 m) und der Groß-Venediger (3700 m). G Das Klima der Alpen ist je nach ihren verschiedenen Höhenstufen verschieden. Die Wärme nimmt bei je 1000 m Steigung um etwa 6° C ab, In den zahlreichen sonnigen und geschützten Tälern sieht man grüne Wiesen, lachende Obstgärten und wallende Kornfelder. Hier liegen auch die langgestreckten Dörfer und Städte, deren Häuser meist mit weit vorspringendem Dache versehen sind, damit zur Winterszeit ein schneefreier Gang um das Haus bleibe. Am Fuße der Berge dehnen sich schöne Laubwaldungen aus. Etwas weiter nach oben zu folgen Nadelhölzer und grüne Matten; auf den Matten wachsen liebliche Alpenrosen und würzige Bergkrüuter. Noch höher hinauf verschwinden auch die Nadelbäume; Moose und Beerensträucher bedecken den Boden, und Felsblöcke türmen sich auf- und übereinander. Zwischen ihnen nistet der Lämmergeier und klettert die Gemse umher. Hier ist auch die Heimat des Berghasen, des Murmeltiers und des Schneehuhns. In einer Höhe von etwa 2700 m gelangen wir in den Bereich des ewigen Schnees. c) Dort oben lagern in Schluchten und Felsmulden große Eisfelder, die nicht selten über 100 m dick, an 5 km breit und mehr als doppelt so lang sind. Man nennt sie Stet- ster. Sie bilden sich aus deni Schnee, der hier 8—10 m hoch liegt. Der Hochgebirgs- schnee besteht nämlich im Winter aus kleinen Eisnadeln. Während des heißen Sommers taut er am Tage etwas auf, in der Nacht aber gefrieren die Eisnadeln zu Körnern zu- sammen, die unsern Graupeln oder Schloßen ähnlich sind. Solch vorjähriger, körniger Schnee heißt firn. (Firn — fern, vorjährig.) Infolge seiner abschüssigen Unterlage gerät er durch den Druck der höherliegenden Schneemassen allmählich ins Rutschen, und nach und nach bildet sich durch öfteres Tauen und Gefrieren aus dem Firn eine eisige, schmiegsame Masse, das Gleschereis. Wie ein Eisstrom senkt sich der Gletscher, meist sehr langsam, nach unten ins Tal, bisweilen 40—60 m in einem Jahre. Soviel er nach unten vorrückt, soviel schmilzt er hier gewöhnlich ab. Beim Hinabgleiten bilden sich oft tiefe Spalten und Risse in dem Eise. In diese dringt an heißen Tagen, wenn der Glet- scher an seiner Oberfläche taut, das Wasser ein, und dann bilden sich unter dem Gletscher kleine Bäche. Wo diese unten am Ende des Gletschers zutage treten, da sieht man oft eine bogenförmige Wölbung im Eise, das Stelsterlor. Solche Gletscherbäche sind die Quellen vieler Alpenflüsse, z. B. des Rheins, der Rhone, der Aare u. a. Zu beiden Seiten des Gletschers sieht man lange Stein- und Schuttwälle. Man nennt sie Moränen. Von Zeit zu Zeit fallen nämlich Stein- trümmer, durch Frost und Tauwetter, Regen und Sturm oben vom Felsen losgelöst, auf den Gletscher herab. Infolge seiner Fortbewegung sammeln sich alle diese Steine zur Seite des Gletschers und bilden nach und nach die Moränen. 8. Seiten- und m. Mittelmoränen, e. Endmoräne.
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