1911 -
Bielefeld [u.a.]
: Velhagen & Klasing
- Autor: Medrow, P., Kahnmeyer, Ludwig, Gieseler, Albert, Schulze, Hermann, Borchers, Emil, Baade, Friedrich
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
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Ii
über den Kaukasus nach Persien führt, liegt Tiflis (185 T.), die Hauptstadt
Kaukasiens. Von hier geht eine Eisenbahn nach Baku (216 T.), in dessen Nähe
reiche Petroleumquellen ausgebeutet werden.
3rän. (4 mal so groß wie Deutschland — 14 M. E.)
1. Koäengeltalt und Klima. Iran ist ein Hochland, das vom Elbnrs,
Hindukusch u. a. meist kahlen Randgebirgen eingeschlossen wird. Daher ist das
Innere sehr regenarm, unfruchtbar und waldlos. Heiße Tage wechseln mit eisigen
Nächten ab. Die wenigen Gewässer, die von den Randgebirgen ins Innere
strömen, können das Meer nicht erreichen. Daher verdunsten sie in großen Becken,
langen den Boden aus und lassen eine Salzkruste zurück. Hieraus erklären sich
die unfruchtbaren Salzwüsten und Salzsümpfe. In den Flußtälern und an den
Abhängen der Gebirge erfreuen herrliche Obst- und Rosengärten das Auge.
Staaten: a) perîien ist dreimal so groß wie Deutschland, hat aber nur etwa 9 Mill. E.
Die Bewohner sind Mohammedaner. Der Fürst heißt Schah. Die Hauptstadt ist Oederan
<250 T.). In der paradiesischen Umgegend von Scbiras wird viel Rosenöl gewonnen.
b) Afghanistan mit der Hauptstadt Kabul an dem Flusse gleichen Namens. Durch
das Tal des Kabuls führt die wichtigste Straße nach Indien. Daher ist das Land ein
steter Zankapfel zwischen den Russen und den Engländern.
c) Belutîcbiîtâti mit der Hauptstadt Kelat, steht jetzt unter englischer Oberherrschaft.
Die asiatische Uürkei. (3 mal so groß wie Deutschland — 16 M. E.)
Sie umfaßt Kleinasien, Syrien, Armenien und Mesopotamien und
steht unter der Herrschaft des türkischen Sultans.
1. Kleinasien ist eine wellige Hochfläche, die mit höheren Randgebirgen
umgeben ist, die die milden Seelüfte vom Innern fernhalten. Die Regenwolken
entladen sich meist schon am äußeren Rande der Gebirge. Infolge der Dürre
enthält das Innere große Sandwüsten. Nur die niedrigen Küsten sowie die sie
umgrenzenden Bergabhänge sind gut bewässert und daher ungemein fruchtbar.
Hier gedeihen in üppiger Fülle Wein, Südfrüchte und Baumwolle, in den
Wäldern findet man immergrüne Eichen, sowie Johannisbrot- und Maulbeer-
bäume. In den Hochebenen, wo sich die Bewohner größtenteils von Schafzucht
nähren, schweifen Wölfe, Hyänen und Büren umher. In den Randgebirgen des
Westens wird Meerschaum, an der Westküste Badeschwamm gefunden.
Hauptorte sind Smyrna (200 T., wichtigste Haudelsstadt der ganzen asiatischen
Türkei, Teppichweberei) und Skutari, die Vorstadt von Konstantinopel.
2. Syrien mit Palästina, a) Syrien liegt zwischen der Ostküste des
Mittelländischen Meeres und Arabien. Eine dürre Kalkplatte füllt den größten
Teil des Landes aus. Im Westen ist diese Hochebene von Randgebirgen ein-
geschlossen, die nach Norden hin an Höhe zunehmen. (Bedeutung!) Das Hoch-
land geht nach Osten hin allmählich in die Syrische Wüste über. Die
höchste Erhebung Syriens ist der Libanon (3000 in), einst bekannt durch seine
Zedern, von denen nur noch ein Hain mit 400 Bäumen übrig geblieben ist. Ein
Tal scheidet ihn von dem Antitibanon mit dem Hermon.
Die Hauptstadr Syriens ist Damaskus (260 T.) in einer reich bewässerten und
daher sehr fruchtbaren Ebene. Der wichtigste Handelshafen ist jetzt Beirut (185 T.). Der
schmale, sandige Küstenstrich zwischen dem Mittelländischen Meere und dem Libanon war