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1914 -
Bielefeld [u.a.]
: Velhagen & Klasing
- Autor: Baas, Karl, Kahnmeyer, Ludwig, Schulze, Hermann
- Auflagennummer (WdK): 151
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
25
I
gefangen nehmen lassen (1804). Im gleichen Jahre mußte Karl Friedrich dem
französischen Machthaber mit andern deutschen Fürsten in Mainz huldigen.
Ferner sah er sich gezwungen, seine Einwilligung zu geben zur Vermählung
seines Enkels mit der Adoptivtochter Napoleons.
In den Feldzügen Napoleons hatte Baden Heeresfolge (Ii, 49) zu leisten:
Badische Truppen kämpften 1808 im Kriege gegen Spanien und 1809 gegen
Österreich. Am Ende der Regierungszeit Karl Friedrichs standen gegen 12000
Badener unter französischen Fahnen. Die Kriegslasten waren ungeheuer. Sie
beliefen sich jährlich auf mehr als iy4 Millionen Gulden.
f) Rückblick. Karl Friedrich starb im Jahre 1811 nach 65 jähriger Regierung
im Alter von nahezu 83 Jahren. Er hat in schwerer Zeit mit größter Klug-
heit die Geschicke seines Landes geleitet und seinem Nachfolger ein blühendes
Land hinterlassen von 15000 qkm Fläche und 975 000 Einwohnern.
Die Zeit der Befreiungskriege.
23. Großberjog Karl (1811—1818).
a) Regierung. Großherzog Karl war der Enkel Karl Friedrichs. Er gelangte
im Alter von 25 Jahren zur Regierung, da sein Vater, Karl Friedrichs ältester
Sohn, auf einer Reise nach Schweden tödlich verunglückt war. In den ersten
Jahren seiner Regierung befand sich Baden noch in voller Abhängigkeit von
Napoleon. Als Rheinbundfürst mußte Großherzog Karl dem ländergierigen franzö-
sischen Eroberer Heeresfolge lei-
sten. Badens Söhne nahmen teil
an dem Feldzug gegen Rußland
und waren genötigt, noch in der
Völkerschlacht bei Leipzig mit den
Franzosen gegen ihre deutschen
Brüder zu kämpfen. Mit der
Mederlage Napoleons wurde auch
Baden frei, und Großherzog Karl
zögerte keinen Augenblick, sich
den siegreichen Verbündeten an-
zuschließen. Ruhmvoll kämpften
die Badener im Jahre 1814 mit
Preußen und Russen gegen die
Franzosen und nahmen am Ein-
zug in die stanzösische Haupt-
stadt teil (am 31. März 1814).
Baden trat demdeutschenbunde
bei (1815).
Im Jahre 1818 verlieh Groß-
herzog Karl seinem Volke eine
landständische Verfassung. Die
Durchführung derselben sollte er
jedoch nicht mehr erleben. An
Großherzog Karl.