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1. Badisches Realienbuch - S. 53

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
53 I Goten nach Süden bis an den Vesuv. 555. Hier hat der letzte Gotenkönig Teja 555 unauslöschlichen Ruhm für sein Volk erkämpft. Tagelang dauerte die Schlacht. In der ersten Reihe stand Teja wie ein Turm und sandte seine Lanzen mit uner- schütterlicher Ruhe in die Reihen der Feinde. Als er den breiten, mit Speeren gespickten Schild wechseln wollte, traf ihn ein rascher Wurf. Die letzten Goten er- hielten freien Abzug und verschwanden in der germanischen Völkerwelt nörd- lich der Alpen. Italien wurde eine Provinz des oströmischen Reiches. 3. Das Langobardenreich. Bald darauf (568) kamen die Langobarden (aus 563 dem heutigen Brandenburgischen und Lüneburgischen) unter ihrem Könige Alb oin herbei, eroberten Italien und gründeten hier das lombardische Königreich mit der Hauptstadt Pavia. Mit dem Zuge der Langobarden endete die Völkerwanderung. Iv. örünclung des Frankenreiches und Einführung des Christentums in Deutschland. u Chlodwig* 500 n. Chr. 1. Gründung des Frankenreiches. Unter den neuen Reichen, die durch die Völkerwanderung entstanden waren, wurde bald das Frankenreich das mächtigste. Es lag im nördlichen Gallien und zu beiden Seiten des Niederrheins. Anfänglich wohnten die Franken östlich vom Rhein, drangen aber allmählich über den Strom nach dem nördlichen Gallien vor. Sie waren gefürchtete Krieger und galten den Feinden als die grausamsten und treulosesten aller Menschen. Ursprünglich zer- fielen sie in viele einzelne Stämme oder Gaue. Jeder Gau wählte sich einen eigenen König. Dieser trug zum Zeichen seiner Herrschaft über dem lang herabwallenden Haupthaar einen goldenen Ring; die übrigen Franken schoren ihr Haar kurz. Der erste König, der die einzelnen Stämme zu einem großen Reiche vereinte, war Chlodwig aus dem Geschlecht der Merowinger. 2. Chlodwigs Bekehrung. Zu beiden Seiten des Oberrheins wohnten die Alamannen. Sie waren wegen ihrer Räubereien sehr gefürchtete Nachbarn. Chlodwig griff sie an und besiegte sie zwischen Aachen und Bonn (vielleicht bei Zül- pich*). Schon neigte sich das Glück auf die Seite der Alamannen. Da dachte Chlod- wig an den mächtigen Christengott, von dem ihm seine Gemahlin Chlothilde, eine Christin, erzählt hatte, und er rief: „Hilf mir, Jesus Christus! Ohnmächtig sind meine Götter. Wenn du mir in der Not beistehst, will ich an dich glauben!" Mit erneuter Wucht griffen die Franken an, — und die Alamannen wandten sich zur Flucht. Ihr König war gefallen, und Chlodwig verkündete seiner Gemahlin den Sieg mit den Worten: „Chlodwig hat die Alamannen und Chlothilde den Chlodwig besiegt." Dann ließ er sich vom Bischof Remigius unterrichten und empfing am Weihnachtstage mit noch 3000 edlen Franken zu Reims die heilige Taufe. Bei dieser feierlichen Handlung sprach Remigius: „Beuge still dein Haupt, Sigambrer, und bete an, was du verbrannt, verbrenne, was du angebetet hast!" — Schnell breitete sich von da an das Christentum im Frankenlande aus. (Ged.: Die Schlacht bei Zülpich.) Der Papst nannte Chlodwig den „allerchristlichsten König". Doch war sein wildes Herz nicht gebessert worden. Er blieb roh und sicherte sich und seinen Nachkommen die Herrschaft durch grausame Ermordung aller übrigen Frankenfürsten. ) Badische Geschichte, Abschnitt 4.
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