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1. Badisches Realienbuch - S. 78

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I 78 Da zog denn der gedemütigte Fürst mit Weib und Kindern, arm und verbannt, nach England zu seinem Schwiegervater, dem König Heinrich Ii. Der Kaiser ge- stattete ihm jedoch schon nach drei Jahren zurückzukehren. 5. Das Reichsfest zu Mainz. Friedrich hatte seine Macht wieder hergestellt und wollte der Welt die Herrlichkeit seines Reiches durch ein glänzendes Fest zeigen, das er zu Pfingsten des Jahres 1184 zu Mainz veranstaltete. Zahlreiche Fürsten, Bischöfe, Gesandte erschienen; 70 000 Ritter und Krieger ritten in die hölzerne und linnene Feststadt ein, die zwischen Mainz und dem Taunus entstanden war. Am Pfingstmontag wurden die beiden ältesten Söhne des Kaisers, von denen einer schon die Krone trug, mit dem Schwerte gegürtet und leisteten das Rittergelübde. 20 Ooo Ritter nahmen an dem nachfolgenden Turniere teil. Der greife Kaiser selbst, noch immer schön und edel von Gestalt und Haltung, ritt mit in die Schranken. Lange noch sprach man von den glänzenden Tagen, und die Sänger priesen die Herrlichkeit, aber auch die Güte imfc Gastlichkeit des Kaisers. 6. Kreuzzug und Tod.*) 88jahre war Jerusalem in den Händen der Christen gewesen, jetzt eroberte es der Sultan von Ägypten. Darüber geriet die ganze Christenheit in Trauer. Der Papst forderte alle christlichen Fürsten und Völker auf, die Stadt zum zweitenmal den Händen der Ungläubigen zu entreißen. Im 189 Frühlinge des nächsten Jahres (1189) sammelte sich bei Regensburg ein Heer von 150 000 Mann. Der alte Barbarossa stellte sich an dessen Spitze. Mit Mühe er- reichte er endlich Kleinasien. Türkische Reiter umschwärmten das Heer Tag und Nacht. (Gedicht: Schwäbische Kunde.) Endlich kam es zur Schlacht, und die Kreuz- fahrer siegten. Mit neuem Mute zogen sie weiter, und bald kanien sie an den Fluß Saleph. Eine schmale Brücke führte über das Wasser. Der Kaiser, des langen Wartens milde, gab seinem Pferde die Sporen und sprengte in den Fluß. Aber die Wellen ergriffen den kühnen Greis und rissen ihn mit sich fort. Ein Ritter stürzte ihm nach und brachte ihn auch ans Land — aber nur als Leiche. 7. Sage vom Khffhäufer. Über alle Beschreibung groß war die Trauer und Bestürzung im Heere. Biele kehrten sogleich zu Schiffe in ihre Heimat zurück. Wo Kaiser Friedrich sein Grab gefunden, weiß man nicht. Die Sage aber, die zuerst an seinen großen Enkel Friedrich Ii. anknüpft, versetzt ihn in den Kyffhäuser. In Zeiten, wo das Deutsche Reich ohnmächtig zusammengebrochen war und Raben aller Art um Deutschlands Herd flatterten, schauten das Volk und seine Dichter hoffnungsvoll nach dem Kyffhäuser: Barbarossa sollte mit Macht hervorgehen, alle Schmach tilgen und des Reiches Herrlichkeit wiederbringen.*) 8. Die letzten Hohenstaufen. Unaufhörliche, erfolglose Kämpfe gegen das Papst- tum, ein unablässiges aber vergebliches Ringen um das sonnige italienische Erbe und herbe Schicksalsfügungen erfüllen die Geschichte der letzten Hohenstaufen. Barbarossas Sohn und Nachfolger Heinrich Vi., ein begabter und tatkräftiger Herrscher, starb in der Blüte seiner Jahre in Messina und hinterließ ein dreijähriges Söhnchen namens Friedrich. Nun wählte die welfische Partei Otto Iv., einen Sohn Heinrich des Löwen, zunr Könige, während die Anhänger der Hohenstaufen den einzigen noch lebenden Sohn Barbarossas, Philipp von Schwaben, auf den Thron erhoben. Im Kampfe um die Herrschaft gewann Philipp die Ober- ) Badische Geschichte, Abschnitt 10.
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