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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. XI

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Xi Der Luftkrieg. Zu den neuen Waffen, die in dem Weltkriege zur Verwendung gekommen sind, gehören die Luftschiffe und Flugmaschinen. Die Luftschiffe nennen wir gewöhnlich Zeppeline. Bei den Flugmaschinen unterscheiden wir Ein- und Doppeldecker. Ohne diese Werkzeuge kann in dein heutigen Kriege kein Feld- herr mehr auskommen. Um den Aufmarsch der feindlichen Truppen zu er- kunden, um feindliche Truppenverschiebnngen festzustellen, bedarf er der Mit- wirkung der Flieger. Zu den Erkundungsflügen eignen sich vorzüglich die schnellen Eindecker, während die Doppeldecker, die eine größere Nutzlast tragen können, von unfern Fliegern neben dem Erkundungsdienste besonders zum Be- schießen mit Bomben benutzt werden. Die Luftschiffe werden mit Vorteil zur Fern- aufklärung und zur Beschießung fester Orte hinter der feindlichen Front benutzt, weil sie viel Beobachter und Kriegsgerät tragen und auf weite Entfernungen fliegen können. So vermag ein Zeppelin mindestens 2200 km zurückzulegen und eine Last von etwa 280 Zentnern zu tragen. Von den Leistungen unserer Flugzeuge hatten wir vor dem Kriege kaun: eine rechte Vorstellung. Galten doch die Franzosen als besonders tüchtig im Flugwesen. Der hochmütige, prahlerische Franzmann hatte sich deshalb den Krieg so ausgemalt, daß seine Flugzeuge über den Rhein kommen sollten, um die deutschen Städte alsdann durch Bomben zu vernichten und die minderwertigen deutschen Flugmaschinen zu umzingeln und niederzukämpfen. — Glänzend haben sich die deutschen Luftschiffe bewährt. Schon bei der Be- lagerung der Städte Lüttich und Antwerpen im Jahre 1914 wirkten sie mit und verursachten durch herabgeworfene Bomben an vielen Stellen große Brände. Das erste Flugzeug, das am 1. September 1914 über Paris erschien, sührte der bekannte Flieger Leutnant v. Hiddessen. Durch herabgeworfene Zettel teilte er- den Parisern mit, daß das deutsche Heer dicht vor Paris stehe. Der Dresdener Fliegerheld Leutnant Max Jmmelmann hat in kurzer Zeit an der Westfront sieben große Kampfflugzeuge zum Absturz gebracht. Außer den beiden genannten Fliegern haben sich die Fliegerleutnants Helmuth Hirth und Wilhelm Bölke durch ihre kühnen Taten ausgezeichnet. Natürlich haben auch französische Flieger sich öfter in Deutschland gezeigt. Wiederholt wurden die süddeutschen Städte Freiburg und Karlsruhe durch Bombenwürfe französischer Flieger beunruhigt. Der schon vor dem Kriege berühmte französische Sturzflieger Pegoud hat bei einem Fliegerkampf im September 1915 den Tod gefunden. — Unsere Zeppeline und Flugzeuge haben immer wieder englische und fran- zöfische Städte, so auch London und Paris, mit Bombeii belegt. In London und Paris besteht seitdem eine unbeschreibliche Angst vor Miseren Luftrieseii. Aber nicht iiur feste Orte haben unsere Flieger mit Erfolg angegriffen, sonderii verschiedentlich sind auch feindliche Kriegsschiffe ihnen zuni Opfer gefallen. Die letzten deutscheii Luftangriffe sind noch in aller Erinnerung. Am 31. Januar 1916 erschienen fünf Zeppeline über Paris und warfen Bomben ab. Die zur Abwehr aufgestiegeiren Pariser Flieger konnten den deutschen Luft- schiffen, die bis 3000 m hoch emporstiegen, nichts anhaben. Das deutsche Marine-Luftschiffgeschwader, das am 1. Februar 1916 die Hafen- und Fabrik- /
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