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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. XIII

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Xiii Am Kaukasus errangen die Türken einen bedeutenden Sieg über die Russen und schlugen in der Folge die russischen Angriffe ab. Am 25. Dezember 1914 stieß die türkische Flotte im Schwarzen Meere unfern Sebastopol auf eine starke russische Flottenmacht. Die Türken griffen die russische Flotte an und beschädigten ein russisches Kriegsschiff sehr erheblich, worauf die übrigen russischen Schiffe die Flucht ergriffen. Heiße Kämpfe entbrannten im Februar 1915 an den Dardanellen. Diese Meeresstraße ist etwa 70 km lang und 1 bis 7 km breit. Längs der Küste liegen starke Festungen, und zwar am Eingänge vom Mittelmeere aus links Sed ul Bar und rechts Kum Kale. Die Türken leisteten der feindlichen Flotte in den Dardanellenkämpfen nicht nur heldenhaften Widerstand, sondern machten sogar sechs feindliche große Kriegsschiffe kampfunfähig. Die französischen Kampfschiffe „Bouvet" und „Gaulois", sowie die englischen Kriegsschiffe „Ozean", „Jrresistible", „Triumph" und „Majestic" wurden versenkt. Da die feindliche Flotte gegen die Türken nichts ausrichten konnte, landeten die Engländer große Truppenmafseu auf Gallipoli. Verschiedene Dampfer, die Truppen landen sollten, erreichten ihr Ziel gar nicht, sondern gingen, von U-Booten angegriffen, schon vorher mit Mann und Maus unter. Die gelandeten Truppen erlitten bei Sed ul Bar, Ari Burun und Anaforta so ungeheure Verluste, daß die Engländer und Franzosen im Dezember 1915 ihre Truppen bis auf einen kleinen Rest dort fortnahmen. Dieser klägliche Rest hat dann am 10. Januar 1916 unter Zurücklassung zahlreicher Beute Gallipoli endgültig geräumt. An 300000 Mann sollen unsere Feinde auf Gallipoli verloren haben. Auch in Mesopotamien waren die Türken gegen die vom Persischen Meerbusen vorrückenden Engländer mit Erfolg tätig und brachten ihnen im Juli und Dezember 1915 erhebliche Niederlagen bei. — Der Krieg gegen Italien. Im Jahre 1879 hatten Deutschland und Österreich zu gegenseitigem Schutz vor feindlichen Angriffen ein Bündnis geschlossen, dem Italien 1882 beitrat. Der so entstandene Dreibund hat bis zum Jahre 1915 bestanden. Wie Deutsch- land bei dem 1914 ausgebrochenen Streit zwischen Österreich und Serbien sich auf die Seite Österreichs stellte, so hätte auch Italien seinen beiden Verbün- deten helfen müssen. Das tat dieser treulose Staat nicht. Der König von Italien erklärte dem Kaiser von Österreich im August 1914, daß er neutral zu bleiben gedenke und seinen Verbündeten eine freundschaftliche Haltung bewahren wolle. Die angebliche Neutralität benutzte indes die gewissenlose italienische Regierung, um das Heer gründlich für den Krieg gegen Österreich vorzubereiten. Um das italienische Volk in eine kriegerische Stimmung zu versetzen, traten bezahlte Volksredner, wie der Dichter d'anunzio, auf und hielten Brandreden gegen Österreich und Deutschland. In den italienischen Zeitungen wurde wacker auf die Verbündeten geschimpft. Dadurch geriet das Volk in leidenschaftliche, kriegerische Erregung. Österreich, das einen schweren Stand gegen Rußland hatte, suchte den Krieg mit Italien zu vermeiden und bot ihm die Grenzgebiete Trient und Triest an, wenn es neutral bliebe. Wer weder diese österreichischen Angebote, noch die Bemühungen des deutschen Botschafters, des Fürsten
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