1918 -
Bielefeld [u.a.]
: Velhagen & Klasing
- Autor: Schulze, Hermann, Kahnmeyer, Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 13
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Realienbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Weltkrieg
- Inhalt: Zeit: 1914-1918
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
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Fähigkeit beim Torfmoos und Weißmoos. Torfmoos befindet sich nicht nur in
Mooren, manche Arten bilden Decken in unsern Bergwüldern. Die Pflanzen
stehen dicht zusammen, ihre Äste drängen sich eng aneinander, und die zahl-
reichen kahnförmigen Blättchen decken sich dachziegelartig. Dadurch schon wirken
die Rasen wie ein Schwamm. Aber jedes Blatt stellt für sich ein Schwämmchen
dar; denn die lebendigen grünen Zellen sind schmale lange Stäbchen und wie
Fäden zu einem schiefgezogenen Netz zusammengeordnet. Jede Masche ist ein
dünnwandiger Hohlraum, in den Löcher führen; er füllt sich leicht mit Wasser.
(Mikroskop; Wägeversuche.) Das Weißmoos zeigt ähnliche Erscheinungen.
50. Die Islänctilcke Moosneckle.
1. Standort und Bau. Sie wächst sowohl in unseren heimischen Berg-
waldungen und Heiden als auch auf der Insel Island. Wurzel, Stengel und
Blätter hat sie nicht. Das, was man für ein Blatt und einen Stengel halten
könnte, ist das Flechtenlager. Mit seinem untersten Teile
haftet es nach Art einer Haftscheibe am Gesteine oder Erd-
boden fest. Unten scheidet die Flechte eine ätzende Flüssig-
keit ans, wodurch sie sich auch ans hartem Gesteine Nahrung
bereitet. An den lappenförmigen Enden mancher Pflan-
zen bemerken wir die Fruchtschüsseln. Sie enthalten
kleine, senkrecht gestellte Schläuche, in jedem Schlauche finden
sich acht Sporen.
An dem Flechtenlager unterscheiden wir außen die Rinden-
schicht, im Innern das Mark. Zwischen beiden liegen zahlreiche
rundliche Zellen, Brutzellen genannt, die bei alten Flechten die
Rinde durchbrechen und als Bruthäufchen an die Oberfläche treten.
Sie find die einzigen Zellen der Flechte, die Blattgrün enthalten
wie die höheren Pflanzen und die Algen. Die Brutzellen sind
Algen; der übrige Teil der
Flechte ist ein Pilz; beide
haben sich in der Flechte
zu einer Lebensgemeinschaft
vergesellschaftet.
2. Formenreichtum
der Flechten. Es gibt
über 1000 Flechtenarten,
die über die ganze Erde
verbreitet sind. Vorzugs-
weise kommen sie in der
kalten Zone vor. Auch
die Berghöhen sind sehr
reich an Flechten. Viele ^u-rschnit^eurch -in-
von ihnen sind strauch- 8k. Saftfäden, 88. Sporcn-
artia wie die Aftktecklte scheuche, Ik. lockeres Filzgewebe,
U.uoj, unc uie Mark mit Algenzellen, a, r'.
an Bretterzäunen und farblose, r. braune 3?inbenfäicf)t.
Baumstämmen, die Bart- Vergrößerung 1 - 400.
flechte, die gleich Bärten an Baumzweigen herabhängt, und die Renntierflechte.
Andere haben lanbartigen Wuchs, wie die Schüsselflechten an Baumstämmen,
Isländisches Moos.
a. Fruchtschüsseln.