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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 236

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
236 Sieh, jetzt fühlst du einen stecheirden Schmerz. Eine Ameise ist wütend an dir emporgekrochen, hat dich verwundet und in die Wunde eine Säure gespritzt. Diese fließt ans einer Drüse am Hinterleibe hervor und verursacht den stechenden Schmerz. Schlage schwach mit der Hand auf den Ameisenhaufen und rieche an der Hand! Sie riecht stark. Der Geruch stammt von jener Säure, der Ameisen- säure, her. Betupfst du die schmerzende Stelle mit etwas Salmiakgeist, so läßt der Schmerz sofort nach. 2. Vermehrung. In jedem Ban leben Weibchen, Männchen und Arbeiter. Die Arbeiter sind die eigentlichen Bauleute. Sie sind immer ungeflügelt, die Männchen und Weibchen aber haben zuerst Flügel. Die ersten Männchen und Weibchen fliegen im Mai und Juni aus. Die Männchen sterben bald darauf. Die Weibchen gründen entweder neue Ansiedelungen oder kehren ins Nest zurück. Ihre Flügel verlieren sie. Jedes Weibchen legt im Laufe des Sommers mehrere Tausend Eier. Diese sind sehr klein und ganz weiß. Nach einigen Tagen schlüpfen aus ihnen weiße Larven aus, die sich nach 14 Tagen verpuppen. Die Puppen werden fälschlich Ameiseneier genannt. Aus ihnen kriechen nach zwei bis vier Wochen die jungen Ameisen hervor. Die Sorge für die Brut liegt be- sonders den Arbeitern ob. Sie sind die sorgsamsten Kinderwärter. So öffnen sie des Morgens — vorausgesetzt, daß es nicht regnet — die verrammelten Zu- gänge, tragen die Puppen an die Sonne oder holen Süßigkeiten aus Blüten und Früchten, um die Larven oder Jungen zu füttern. Andere sind mit dem Ausbau des Nestes beschäftigt oder stehen am Eingänge Wache, um jeden Ein- dringling abzuhalten. Gegen Abend werden die Puppen in das Nest gebracht und alle Eingänge mit Kiefern- oder Fichtennadeln versperrt. 3. Nahrung. Honig, Obst, Zucker, Sirup u. a. Süßigkeiten sind ihre Lieb- lingsspeisen; doch fressen sie auch tote Tiere, wie Käfer, Mäuse, Frösche und Raupen, bis auf Haut und Knochen auf. Sie werden dadurch die „Straßen- reiniger des Waldes". Die Blattläuse sind ihre „Milchkühe". Zu ihnen kriechen sie gern auf Baum und Strauch. Diese Tierchen sondern nämlich ans dem Hinterleibe einen Saft aus, den die Ameisen gern lecken. Damit die Absonderung schneller vor sich gehe, belecken sie die Blattläuse und streicheln sie mit den Fühlern: sie „melken" sie. Zuweilen tragen die Ameisen ihre Milchkühe von trockenen Zweigen auf frische, saftige Pflanzen. Auch setzen sie wohl eine Blatt- lausgesellschaft mit ihrem Neste durch einen verdeckten Gang in Verbindung. 54. Die I)ainicbnecke. 1. Fühlhörner. Die Hainschnecke ist ein Liebling der Kinder. Sie nehmen sie gern in die Hand und singen dann: „Schneck' im Haus, komm heraus, strecke deine Hörner aus!" Und wunderbar! Die Schnecke kommt wirklich langsam aus ihrem Gehäuse hervorgekrochen und streckt ihre Hörner aus. Nicht als ob sie das Lied verstanden hätte, sondern sie fühlt sich sicher und möchte daher weiter kriechen. Die vier Hörner aber streckt sie aus, um zu tasten und — zu sehen. Die beiden unteren und kleineren Hörner sind nämlich Fühlhörner. Auf den beiden oberen und größeren Hörnern aber sitzen die Augen. Sie sehen aus wie schwarze Punkte. Doch kann die Schnecke wahrscheinlich gar nicht mit ihnen sehen. Die Hörner kann sie einziehen, indem sie sie nach innen stülpt.
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