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1. Realienbuch - S. 8

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Aber auch Odoakers Reich war nur von kurzer Dauer. Denn bald kam Theodorich d. Gr., den die Sage Dietrich von Bern nennt, mit seinen Ostgoten aus Ungarn herbei, beseitigte Odoaker und nahm Italien in Besitz. Unter Theodorich hatte Italien Frieden und gelangte zu hoher Blüte. 60 Jahre dauerte hier das Gotenreich. Nach Theodorichs Tode bereiteten List und Verrat dem Volke den Untergang. Narses, der Feldherr des oströmischen Kaisers, besiegte die Goten und machte Italien zu einer Provinz des ost- römischen Reiches. Bald daraus (568) kamen die Langobarden (aus dem heutigen Brandenburgischen und Lüneburgischen) unter ihrem Könige Alboin herbei, eroberten Italien und gründeten hier das lombardische Königreich mit der Hauptstadt Pavia. Iv. Gründung des Frankenreiches und Einführung des Christentums in Deutschland. i. Das franhenmcb. 1. Gründung. Unter den neuen Reichen, die durch die Völkerwanderung entstanden, wurde bald das Frankenreich das mächtigste. Es lag im nördlichen Gallien und zu beiden Seiten des Niederrheins. Ursprünglich zerfielen die Franken in viele Stämme mit eigenen Königen. Der erste König, der die ein- zelnen Reiche zu einem großen vereinte, war Chlodwig, aus dem Geschlechte der Merowinger. 2. Bekehrung Chlodwigs. Die Gemahlin Chlodwigs hieß Chlotilde. Diese war eine Christin und wünschte nichts sehnlicher, als auch ihren Gemahl sür die sanften Lehren unseres Heilandes zu gewinnen. Aber der wilde Chlodwig hatte dafür keinen Sinn. Er beteuerte fest: „Ich werde meine alten Götter nie verlassen, da sie mich bisher von Sieg zu Sieg geführt haben." Doch was die Bitten der Gattin nicht vollbringen konnten, das vollbrachte endlich die Not. Zu beiden Seiten des Oberrheins wohnten die Alamannen. Als diese immer weiter nach dem Unterrheine vordrangen, griff Chlodwig sie zwischen Aachen und Bonn (bei Zülpich) an. Schon neigte sich das Glück aus die Seite der Alamannen. Da gedachte Chlodwig an den mächtigen Christengott, von dem ihm seine Gemahlin Chlotilde erzählt hatte, und rief: „Hilf mir, Jesus Christus! Ohn- mächtig sind meine Götter. Wenn du mir in der Not beistehst, will ich an dich glauben." Bald darauf wandten sich die Alamannen zur Flucht. Ihr König war gefallen, und Chlodwig verkündigte seiner Gemahlin den Sieg mit den Worten: „Chlodwig hat die Alamannen und Chlotilde den Chlodwig besiegt." Dann ließ er sich vom heil. Bischof Remigius unterrichten und empfing am Weihnachtstage mit noch 3000 edlen Franken zu Reims (rängs) die heilige Taufe. Bei dieser feierlichen Handlung sprach Remigius: „Beuge, stolzer Frauke, demütig deinen Nacken. Bete an, was du verbrannt, und ver- brenne, was du angebetet hast." Der Papst nannte ihn den „allerchristlichsten König"; und das Christentum breitete sich von da an im Frankenreiche schnell aus. 3. Oie fränkischen I)ausmeier. Die Nachfolger Chlodwigs waren teils grausame Tyrannen, teils feige Schwächlinge. Sechs fränkische Könige kamen in 40 Jahren durch Mord und Gift um. Zuletzt versanken die Merowinger immer mehr in Trägheit und Genußsucht und waren nur noch Schattenkönige. Um die Regierung kümmerten sie sich nicht, sondern überließen sie dem Hausmeier, der ihre Güter verwaltete. Nur einmal im Jahre erschien der König vor dem Volke auf dem „Märzfelde", um die Geschenke entgegenzunehmen, die ihm das Volk darbringen mußte. Unter den Hansmeiern zeichnete sich besonders Karl Martell aus. Zu seiner Zeit drangen die Araber, die bereits Spanien erobert hatten, ins Frankenreich ein.
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