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1. Realienbuch - S. 55

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
55 wieder an Zucht und Ordnung zu gewöhnen. Aufs neue wurde der Orden von Polen besiegt und mußte im Frieden zu Thorn 1466 Westpreußen an Polen abtreten. Ost- 1466 preußen behielt er als polnisches Lehen. Um die Macht des Ordens zu heben, wurde der Markgraf Albrecht aus dem mächtigen Hause Brandenburg zum Hochmeister gewählt. Dieser trat 1525 zur lutherischen Lehre über und verwandelte das Ordensland in ein weltliches Herzogtum unter polnischer Lehnshoheit. Als sein Sohn 1618 starb, erbte Johann Sigismund das Land. 2. ^riectricb Mlkelm cter Große Kurfürst* 1640—1688. 1. Jugend. Friedrich Wilhelm wurde bald nach dem Ausbruche des Dreißigjährigen Krieges geboren. Als er 14 Jahre alt war, schickte ihn sein Vater nach Holland, damit er sich in den Wissenschaften und in der Kriegskunst ausbilde. Zugleich lernte er dort ein geordnetes Staatswesen kennen, in dem Welthandel, Landwirtschaft und Gewerbe blühten. So wurde der vierjährige Aufenthalt für ihn von großem Nutzen. Als man ihn im Haag zu einem aus- schweifenden Leben verführen wollte, sagte er: „Ich bin es meinen Eltern und meiner Ehre schuldig, Haag sogleich zu verlassen." Dann begab er sich zu dem Prinzen von Oranien, der im Felde stand. Dieser freute sich über den tugend- haften Jüngling und sprach: „Vetter, Eure Flucht beweist viel Heldenmut. Wer sich schon so früh selbst zu besiegen weiß, dem wird das Große stets gelingen." 2. Der Regierungsanfang Friedrich Milhelms. Als Friedrich Wilhelm die Regierung antrat, wütete in Deutschland noch immer der Dreißigjährige Krieg. Sein Vater, Georg Wilhelm, war, wie die meisten deutschen Fürsten, von den Schweden abgefallen und hatte mit dem Kaiser Frieden gemacht. Dafür nahmen die Schweden an Brandenburg furchtbare Rache. Sie setzten sich in der Mittel- und Neumark fest und sogen das Land förmlich aus. Weil die Felder nicht bebaut wurden, entstand eine entsetzliche Hungersnot. Dazu wütete die Pest. Es gab Gegenden, z. B. im Havellande, wo meilenweit die Dörfer leer standen. Berlin hatte nur noch 300 Bürger und zwar ganz verarmte. Friedrich Wilhelm war fast machtlos in seinem Lande; denn die Offiziere in seinen Festungen hatten nicht ihm, sondern dem Kaiser Treue geschworen. Einige ver- weigerten dem Kurfürsten geradezu den Gehorsam. Zudem waren die Truppen zuchtlos und hausten ebenso furchtbar im Lande wie die Schweden. Der Kurfürst löste die ungehorsamen Regimenter auf und ließ fortan die Truppen in seinem Namen anwerben. Um seinem Lande die Kriegslasten zu erleichtern, schloß er einen Wastenstillstand mit den Schweden. Doch behielten diese Pommern, das durch Erbschaft an Brandenburg gefallen war, in Besitz. (Über Entschädigung im Westfälischen Frieden s. S. 51!) 3. Der Große Kurfürst wird unabhängiger Herzog in Ostpreußen. Seit Johann Sigismund besaßen die Kurfürsten von Brandenburg Ostpreußen als polnisches Lehen. Zur Zeit des Großen Kurfürsten entstand zwischen Polen und Schweden Krieg. Der König von Schweden siegte über Polen und nötigte den Kurfürsten, ihn als Lehnsherrn in Ostpreußen anzuerkennen und sich mit ihm zu verbünden. Der Polenkönig, darüber entrüstet, drohte dem Kurfürsten, ihn in einen Kerker werfen zu lassen, wo weder Sonne noch Mond scheine. Friedrich Wilhelm aber rückte in Gemeinschaft mit den Schweden gegen die Polen vor, und so kam es zur dreitägigen Schlacht bei Warschau, in der die Polen eine
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