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1. Realienbuch - S. 62

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
62 In diese mußte jeder, der ein neues Amt oder einen neuen Titel empfangen hatte, eine bestimmte Summe Zahlen. 5. ^sbakskouegiuni. Seine einzige Erholung suchte und fand der König im Tabakskollegium. Er versammelte nämlich fast jeden Abend von 5—7 Uhr eine Anzahl Generale und Minister um sich und unterhielt sich zwanglos und heiter mit ihnen. Oft benutzten diese und auch fremde Gesandten die gute Laune des Königs, um wichtige Staatsangelegenheiten mit ihm zu besprechen. Alle Hofsitte wurde hier beiseite gesetzt; der König galt nur als Oberst, und niemand durfte sich erheben, wenn er kam, noch wenn er ging. Er selber rauchte gern; wer von den Gästen diese Leidenschaft nicht teilte, wie der alte Dessauer, nahm wenigstens zum Schein eine Pfeife in den Mund; denn der König freute sich, wenn alle rauchten. Bediente waren nie zugegen. Vor jedem Gaste stand ein Krug Bier, und auf einem Nebentische fand man Butter, Brot, Braten und Schinken, wovon jeder nach Belieben nehmen konnte. 6. Hufuabme der Salzburger. 1729 verlangte der Erzbischof von Salz- burg von allen evangelischen Untertanen, daß sie katholisch werden sollten. Viele weigerten sich und entschlossen sich zur Auswanderung. Friedrich Wilhelm aber nahm dieselben in sein Land auf und gab ihnen in Ostpreußen, wo zur Zeit seines Vaters ganze Dörfer infolge der Pest ausgestorben waren, Ländereien, Vieh und Ackergerät. 7. Hls Candesvater. Noch aus dem Dreißigjährigen Kriege her gab es in Stadt und Land viele wüst liegende Häuser. Um nun die Leute zum Häuserbau zu ermuntern, gab er ihnen Geld und erließ ihnen auf 15 Jahre alle Steuern. Er gründete 13 neue Städte und 332 Dörfer. Sehr viel tat er auch für die Verschönerung Berlins. Er wies den Leuten Bauplätze an und gab ihnen freies Bauholz und einen Teil der Baukosten. Dann aber hieß es: „Der Kerl hat Geld, muß bauen." Wer etwa Einwendungen machen wollte, den wies er streng zurück mit den Worten: „Räsonier' Er nicht!" Überhaupt besaß der König einen unbeugsamen Willen. Was er wollte, setzte er durch. Sein Wahlspruch war: „Er (der preußische Adler) weicht der Sonne nicht." Wüste Gegenden ließ er durch Ansiedler aus Schwaben, Franken und Niedersachsen bebauen. Auf feinen Domänen in Litauen befreite er alle Bauern von der Hörigkeit. Für die Bauern der Edelleute konnte er diese Befreiung nicht durchsetzen. In einer Verfügung aber verbot er den Amtleuten, ihre Bediensteten (Fronarbeiter) mit Stock- und Peitschenschlägen zur Arbeit anzutreiben. Jeder Übertreter sollte das erste Mal mit sechs- wöchigem Karren, das zweite Mal mit dem Strange bestraft werden. In Berlin gründete er eine große Tuchfabrik; denn sein Heer sollte nur mit inländischem Tuch gekleidet werden. Auch verbot er seinen Untertanen, anderes als inländisches Tuch zu tragen. Um die Bildung des Volkes zu heben, ließ er nach und nach über 1800 Landschulen anlegen. Jedes Kind sollte vom 6. bis zum 12. Jahre die Schule besuchen, und wenn es nicht lesen und schreiben gelernt hatte, sollte es nicht aus der Schule entlassen werden. Für arme Kranke ließ er in Berlin die Charitee erbauen, ein großes Krankenhaus, in dem gleich im ersten Jahre 300 Kranke Pstege fanden. 8. Ood. Schon in seinem 52. Jahre raffte ihn der Tod hinweg. Seinem Sohn und Nachfolger hinterließ er ein trefflich eingeübtes Heer von 83000 Mann und einen Staatsschatz von 26 Millionen Mark.
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