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1. Realienbuch - S. 170

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
170 Die sliiöffiche Cürkei. (3 mal so groß wie Deutschland. — 16 M. E.) Sie umfaßt Kleinasien, Syrien, Armenien und Mesopotamien und steht unter der Herrschaft des türkischen Sultans. 1. Kleinasien. Die ganze Halbinsel ist eine wellige Hochfläche, die mit höheren Randgebirgen umgeben ist. Die Regenwolken entladen sich meist schon am äußeren Rande der Gebirge, weshalb das Land im Innern regenarm ist. Infolge der Dürre enthält das Innere große Sandwüsten. Die kleineren Flüsse, die dem inneren Rande entquellen, schleichen den Tälern der Mitte zu, wo sie langsam verdunsten. Dadurch entstehen große Schilfsümpfe oder stellenweise durch Auslaugung des salzhaltigen Bodens Salzsümpfe. Nur die niedrigen Küsten, sowie die sie umgrenzenden Bergabhänge sind gut bewässert und ungemein frucht- bar. Hier gedeihen Wein, Südfrüchte und Baumwolle, und in den Wäldern findet man immergrüne Eichen, sowie Johannisbrot- und Maulbeerbäume. In den Randgebirgen des Westens wird viel Meerschaum, an der Westküste viel Badeschwamm gefunden. Hauptorte sind Smyrna (225 T.), die wichtigste Handelsstadt der ganzen asiatischen Türkei und Skülari, die asiatische Vorstadt von Konstantinopel. 2. Syrien rnit Palästina. a) Syrien. Ganz Syrien ist eine Hoch- ebene, die vielfach von Gebirgen (im W. der Libanon, im O. der Antilibanon) durchzogen ist und besonders im Osten sandige Wiisten aufzuweisen hat. Die Hauptstadt Syriens ist Damaskus (260 T.). Sie liegt in einer reich bewässerten und daher sehr fruchtbaren Ebene. Der wichtigste Handelshafen ist jetzt Beirut. Der schmale, sandreiche Kiistenstrich zwischen dem Mittelländischen Meere und dem Libanon war das alte Phönizien. Die ehemals so berühmten Hauptstädte dieses Landstriches, Tyrus und Sidon, sind jetzt zu ärmlichen Flecken herabgesunken. 6) Palästina. Den südlichen Teil Syriens bildet Palästina. Ehemals hieß es Kanaan. Seine Fruchtbarkeit war so groß, daß man es das Land, „darinnen Milch und Honig fließt", nannte. Daher war es auch möglich, daß in dem kleinen Lande 5 Millionen Menschen leben konnten. Jetzt aber ist die Pracht des Landes verschwunden. Durch Kriege und Erdbeben, ganz besonders aber durch die Raubgier der türkischen Paschas, ist das Land in Elend versunken, nnb nur räuberische Beduinen durchziehen es mit ihren Pferden, Kamelen und Ziegen. Die Berge sind entwaldet und daher auch die Bäche versiegt. Auf den weiten Auen wachsen Dornen und Disteln, und unter den Schutt- und Trümmer- haufen der zerfallenen Städte hausen Schakale und Wölfe. An einigen Stellen, am Abhange des Libanon und am Karmel, haben deutsche Landsleute wieder fruchtbare Gefilde geschaffen. Der Hauptstuß Palästinas ist der Jordan. Er durchfließt den fischreichen, ringsum von Bergen eingeschlossenen See Genezareth und mündet in das Tote Meer. c) Das "Cote iöeer liegt in einem furchtbar heißen Gebirgskessel. Ringsum ist es von Kreidefelsen mit tiefen, vom Regen durchfurchten Schluchten umgeben. Das Wasser des Sees enthält etwa 25 °/o feste Bestandteile (Salze) und hat einen bittersalzigen Geschmack. Kein Mensch, kein Tier mag davon trinken, und weder Fisch noch Muschel kann darin leben. Wer sich in dem See badet, wird von dem Wasser fast in die Höhe gehoben und schwimmt wie ein Stück Holz
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