Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Realienbuch - S. 374

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
374 durch das Glühen entweicht ebenfalls Kohlensäure, und was übrig bleibt, ist Kalkerde. Der Kalkstein besteht nämlich aus Kohlensäure (44 °/0) und Kalk- erde (56°/o). Er heißt deshalb auch kohlensaurer Kalk. k) Solange noch die Kohlensäure im Kalke enthalten ist, läßt er sich nicht in einen Brei verwandeln, wohl aber, wenn vorher alle Kohlensäure aus ihn: herausgetrieben worden ist. . Das geschieht durch Brennen des Kalkes im Kalkofen. Läßt man ge- brannten Kalk (Kalkerde) längere Zeit in Leinwand liegen, so zerstört er sie. Er wirkt also ätzend und heißt deshalb Ätz ka lk. e) Tauche ein Stückchen Ätzkalk in Wasser und halte es dann in der Hand fest! Du fühlst bald ein Brenuen tu der Hand. Der Ätzkalk saugt nämlich sehr begierig Wasser auf, verbindet sich mit dem Wasser und entwickelt dabei Wärme. Will der Maurer gebrannten Kalk gebrauchen, so begießt er ihn erst in der Kalkgrube mit Wasser: erlöscht ihn, wie er sagt. Dabei verwandelt sich der Ätzkalk tluter Zischen und Dampfbildung in ein weißes Pulver und dieses durch tveiteren Zusatz von Wasser in einen weißen Brei. (Gelöschter Kalk.) Wird der Brei mit Sand vermengt, so heißt er Mörtel. Dieser verbindet die Mauersteine eng miteinander, denn er erhärtet bald an der Lust. Vielfach verwendet man statt des Mörtels den Zent ent, d. i. mit Ton vermischter Mörtel. Er wird unter Wasser so hart wie Stein. Man verwendet ihn deshalb zu Wasserbauten. 33. lireicle ist auch nichts anderes als kohlensaurer Kalk. Gieße Essig auf ein Strick Kreide! Sie braust auf. Wärmn? Betrachtet man Kreide durch ein starkes Vergrößerungsglas, so sieht man, daß sie aus den Gehäusen äußerst kleiner Tierchen besteht. Diese hat früher das Meer abgelagert. Die Kreide bildet oft förulliche Gebirge, z. B. auf Rügen (Stubbenkamnter), an den Küsten Englands und in Frankreich. Um die Kreide von fretnden Beimischungen zu reinigen, schlämmt inan sie. 34. Der Marmor ist körniger, sehr harter Kalkstein. Er wechselt in der Farbe und kommt weiß, rot, blau, grün, schwarz, flammig und geädert vyr. Der schönste Marmor stammt aus Jtaliett. Dort gewinnt man ihn besonders bei Carrara aus 600 Brüchen. Er wird vielfach von Bildhauern zu Denkmälern benutzt. In Deutschland wird der Marmor besonders in Bayern, bei Wunsiedel und Hof im Fichtelgebirge und in Schlesien, bei Strehlen und Jauer, gefunden. 35. Gips. a) Der Gips zeigt große Ähnlichkeit mit dem dichten Kalksteine, ist jedoch viel tveicher als dieser; denn er läßt sich mit dem Fingernagel ritzen, dichter Kalkstein dagegen höchstens mit dem Messer. Auch seine Zusammensetzung ist eine andere. Betupfen wir Gips mit Salzsäure, so braust er nicht. Gips enthält nämlich zwar auch Kalkerde wie der Kalkstein, aber keine Kohlensäure, sondern statt derselben Schwefelsäure. Man nennt ihn deshalb auch schwefel- sauern Kalk, zum Unterschiede von dem gewöhnlichen oder kohlensauern Kalke. — Er kommt in großen Lagern vor, nieist als Begleiter des Steinsalzes. Nicht selten bildet er kleine Berge, z. B. am Südrande des Harzes.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer