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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 32

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
r — 32 — Später wandte man auch die Folter oder Tortur an und suchte durch Daum- und Beinschrauben, durch Kneifen mit glühenden Zangen rc. das Geständnis von der Ange- klagten zu erzwingen. — Wer so der Hexerei überführt war, der wurde aus dem Scheiter- haufen verbrannt. Über 9 Millionen, meistens Frauen, sind diesem Schicksal verfallen. 22. Erfindungen im Mittelalter. 1. Das Schießpulver war in Deutschland schon im 12. Jahrhundert bekannt, doch wurde es nur zu Feuerwerk u. a. Spielereien benutzt. Erst zu Anfang des 14. Jahrhunderts fing man an, das Pulver zum Fortschleudern der Geschosse zu ver- wenden. Als den Erfinder des Pulvers nennt man gewöhnlich den Mönch Berthold Schwarz in Freiburg i. B. (oder Mainz). Bei dem Versuche, Gold zu machen, vermischte er einmal Salpeter, Schwefel und Kohle. Aus Versehen fiel ein Funke in den Mörser, und mit schrecklichem Krach flog die Keule aus dem Mörser gegen die Decke. (1354.) Anfangs benutzte man das Pulver nur zum Sprengen, bald aber goß man auch Kanonen oder Donnerbüchsen, aus denen man anfangs mit Steinen schoß. Doch waren die ersten Kanonen sehr plump und schwer, so daß sie nicht leicht zu handhaben waren. Auch das tragbare Feuergewehr war zuerst nur eine verkleinerte Kanone und führte den Namen „Muskete". Eine solche war etwa 2 m lang und so schwer, daß man sie beim Abfeuern auf einen in die Erde gesteckten Gabelstock legen mußte. Anfangs feuerte man sie (wie auch die Kanone) durch eine Lunte ab, und erst später kamen die Rad- und Feuerschlösser auf, die durch einen Feuerstein (— Flintstein) das Pulver entzündeten (daher der Name Flinte). Die ersten Feuergewehre waren somit noch sehr unvollkommen, so daß sie der Armbrust keineswegs überlegen waren. Sie fanden daher auch nur sehr langsam Eingang in die Heere, und noch im 30 jährigen Kriege bestand die Hälfte des Fuß- volks aus Hellebardieren und Pikenieren. Erst nachdem man sie verbessert und durch Erfindung des Bajonetts Spieß und Muskete in einer Waffe vereinigt hatte, wurde die gesamte Infanterie (zuerst unter Prinz Eugen vor etwa 180 Jahren) mit dem Feuergewehr ausgerüstet. 2. Buchdruckerkunst. 1440. Vor der Erfindung der Buchdruckerkunst wurden die Bücher durch Abschreiben vervielfältigt, womit sich besonders die Mönche be- schäftigten. Doch waren solche Bücher sehr teuer; eine Bibel bezahlte man z. B. mit 2—3000 Jüd. Später schnitt man allerlei Heiligenbilder in Holz und druckte sie ab. Ebenso versuchte man es mit ganzen Kapiteln aus der Bibel. Aber das war immer noch sehr mühsam. Da kam Johann Gutenberg aus Mainz auf den Gedanken, die Buchstaben einzeln herzustellen und sie zu Wörtern zusammenzusetzen, nach voll- endetem Druck aber wieder auseinander zu nehmen und zu andern Wörtern zu ver- wenden. (Derartige von ihm geschnitzte Lettern sind noch jetzt in Mainz vorhanden. Sie sind aus Birnbaumholz geschnitzt und etwa 4 em lang.) Später erfand er die Kunst, die einzelnen Buchstaben aus geeignetem Metall zu gießen. Die Geldnot zwang ihn, sich mit dem reichen Goldschmied Fust und dessen Schwiegersohn Schöffer zu verbinden. Schöffer ist der Erfinder der noch jetzt gebräuchlichen Drucker- schwärze. — Die gedruckten Bücher waren bedeutend billiger als die geschriebenen. Daher ist es der Erfindung Gutenbergs besonders zu danken, daß heute die Schätze des Wissens Gemeingut aller Menschen geworden sind. 23. Entdeckung Amerikas. 1492. 1. Kolumbus' Jugend. Der Entdecker Amerikas war Christoph Kolumbus Er war bei Genua geboren. Als Knabe mußte er seinem Vater am Webstuhle be- hllflich sein; in den Freistunden las er begierig Reisebeschreibungen und ähnliche
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