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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 42

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
42 in große Not geraten. In seiner bedrängten Lage wandte er sich an Wallenstein und bat ihn, ein neues Heer zu werben. Darauf hatte dieser gewartet. Anfangs benahm er sich kalt, sagte aber endlich zu. Wie durch einen Zauberschlag schuf er in wenig Tagen eine neue Armee. „Das Heer ist da, nun schickt einen Führer!" schrieb er nach Wien. Und nochmals mußte ihn der Kaiser bitten, den Oberbefehl selbst zu übernehmen. Wallenstein sagte zu, forderte aber unum- schränkte Gewalt über sein Heer. Der Kaiser bewilligte alles. 11. Lützen. 1632. Mit dem neuerworbenen Heere stellte er sich Gustav Adolf gegenüber. Bei Lützen, nicht weit von Leipzig, kam es zur Schlacht. Es war ein harter Kampf. Nach vierstündiger blutiger Arbeit neigte sich der Sieg ans die Seite der Schweden. Da erhalt Wallen- stein Verstärkung durch neue Truppen und drängt die Schweden zurück. Als Gustav Adolf dies sieht, eilt er in die weichenden Reihen, um die Ordnung wiederherzustellen. Sein kurzes Gesicht bringt ihn aber dem Feinde zu nahe. Da bekommt sein Pferd einen Schuß durch den Hals, ein zweiter zerschmettert dem Könige den linken Arm, und gleich darauf erhält er einen Schuß in den Rücken, der ihn tötet. Sein blut- beflecktes Pferd jagt wiehernd durch die Reihen der Schweden und verkündet ihnen das Schicksal ihres Führers. Mit großer Erbitterung über den Verlust ihres Königs dringen diese von neuem auf Wallenstein ein. Aber erst die ein- brechende Nacht machte dem schrecklichen Kampfe ein Ende. 12.' Wallensteins Tod. Nach dem Tode Gustav Adolfs wäre es Wallen- stein leicht gewesen, die Feinde des Kaisers einzeln anzugreifen und zu schlagen. Allein er hielt sich geraume Zeit ganz ruhig in Böhmen und knüpfte mit den Sachsen und Schweden Unterhandlungen an. Da ächtete ihn der Kaiser, und Wallenstein, der nun förmlich von ihm abfiel und mit den Schweden unter- handelte, eilte mit 5 Regimentern nach Eger, um hier Schutz zu suchen. Aber 3 Obersten aus der Besatzung stifteten eine Verschwörung gegen ihn an und be- schlossen, ihn zu ermorden. Zuerst wurden des Herzogs Freunde abends beim Mahle niedergemacht. Noch in derselben Nacht wurde der Hauptschlag vollführt. Der Herzog war früh zu Bett gegangen, nachdem er sich vorher noch lange mit Sem, seinem Sterndeuter, unterhalten. Es war 11 Uhr. Der Sturm heulte; die Fenster klirrten. Da stürmte einer der Hauptanführer mit seinen Dragonern die Treppe hinauf. Ein Kammerdiener wurde im Vorzimmer niedergehauen, ein andrer entsprang mit dem Schrei: „Rebellen, Rebellen!" Durch diesen Lärm
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