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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 89

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
89 Die Lust erhält nämlich ihre Wärme von den Sonnenstrahlen nur zum kleinsten Teile. Die meiste Wärme empfängt sie durch Wärmeausstrahlung der (von der Sonne erwärmten) Erdoberfläche. Wo nun die Luft in Massenberühruug mit dem Boden ist wie in der Niederung, da nimmt sie von ihm auch viel Wärme auf. Je höher aber die erwärmte Lust emporsteigt, desto mehr erkaltet sie, und die wenigen in sie hineinreichenden Berggipfel vermögen sie nicht mehr zu erwärmen. Schon in einer Höhe von etwas über 4 Irin herrscht (selbst in der heißen Zone) ewige Eiskälte. Daher sind auch die höchsten Berggipfel das ganze Jahr hindurch mit „ewigem Schnee" bedeckt. An die Stelle der schlanken Tannen treten daher weiter oben krüppelhafte, mit langen Flechten besetzte Bäumchen. Ihr Gezweig ist infolge der starken West- stürme vorzugsweise nach Osten gerichtet. Auf dem Gipfel des Brockens bedecken nur Moos, Gras, niederes Gesträuch, Heidekraut und „Hexenbesen" (Brockenane- mone) den moorigen Boden. Ein schönes Gasthaus ladet uns zur Einkehr ein. Vor dem Hause steht ein Aussichtsturm. Aber nicht allzuoft läßt der Brocken den Harz- wandrer eine schöne Fernsicht genießen. Er ist ein gar mürrischer, launischer Gesell. Auch im Sommer setzt er am liebsten die „Nachtmütze" auf und „braut", wie der Volksmund sagt, wenn sich der „Alte" plötzlich in seinen dichten Wolkenmantel hüllt. Ringsum auf der Brockenspitze liegen eine Menge Felsen von mancherlei Gestalt und Namen umher. Da giebt es einen Hexenaltar, eine Teufelskanzel, ein Hexenwaschbecken, einen Hexenbrunnen u. s. w., lauter Namen, die uns die Sage von der Walpurgisnacht ins Gedächtnis zurückrufen. 16. Der Thüringer Wald. Seine höchsten Punkte sind der Schneekopf, der Beerberg und der schöne Jnselsberg, „der Brocken des Thüringer Waldes". Über den Kamm des Gebirges führt der „Rennstieg". Das ist ein alter Waldweg, der ehemals die Grenze zwischen dem Thüringer- und dem Frankenlande bildete. Der herrliche Wald des Gebirges ist für die Bewohner eine reiche Nahrungsquelle. Im Innern der Erde hat das Gebirge nicht minder reiche Schätze. Da giebt es großartige Schieferbrüche, wo jährlich große Mengen Dachschiefer gebrochen und Millionen von Schiefertafeln und Schieferstiften gewonnen werden, wie z. B. in Lehesten (testen). Auch Eisenerze werden hier zu Tage gefördert und in Hütten- werken gepocht, geschlämmt und geschmolzen. In Draht und Blechhämmern wird dann das Eisen weiter verarbeitet. Durch seine Gewehrfabriken ist besonders Suhl, durch seine Messerschmieden Steinbach bekannt. 17. Der Teutoburger Wald erstreckt sich von Südost nach Nordwest. Er ist mit prächtigen Buchenwaldungen bestanden. 3u Stunden von Detmold liegt die Grotenburg, eine Höhe, auf der 1875 zur Erinnerung an die Römerschlacht (9 n. Chr.) das berühmte Hermannsdenkmal errichtet worden ist. (S. 113.) 18. Das rheinische Schiefergebirge hat seinen Namen von seinem Haupt- gestein, dem Schiefer, erhalten. Es wird durch den Rhein in eine Ost- und West- hälfte geschieden. Zu der Westhälfte gehören der Hunsrück (hun — hoch), die Eifel und das hohe Venn (hohes Moor). Am Südwestende des Hunsrücks liegt das Saarbrückener Kohlengebirge, das sehr reich an Steinkohlen ist. Zur Osthälfte des Schiefergebirges gehören der Taunus, der Westerwald mit dem Sieben- gebirge und das Sauerland (Süderland). Das Siebengebirge hat seinen Namen von den sieben seiner Bergkegeln, die dem Auge, wenn man von Köln aus kommt, zuerst sichtbar werden. Der steilste von ihnen ist der dicht an den Rhein heran- tretende Drachenfels. Auf diesem hauste der Sage nach ehemals der Drache, den Siegfried erschlug. 19. Das süddeutsche Gebirgsland setzt sich aus dem Böhmer Walde, dem Fichtelgebirge, dem deutschen Jura, dem Schwarzwalde, dem Odenwalde und dem Wasgau zusammen. Zwischen dem Schwarzwalde und dem Wasgau liegt die oberrheinische Tiefebene, südlich von der Donau bis zu den Alpen hin die bayrische Hochebene.
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