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1. Realienbuch - S. XXI

1910 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Xxi lichen Landschaften seines Reiches. Hier aber nahm ihn sein eigener Statthalter Bessus gefangen und schleppte ihn in Ketten mit sich fort. Nachdem Alexander Babylon eingenommen hatte, setzte er dem Könige nach. Schon war er dem Flüchtigen ganz nahe. Da ließ Bessus den König erstechen. Als ihn die ersten Reiter Alexanders in seinem Blute liegend fanden, so erzählt man, bat Darms sie noch um einen Trunk Wasser, reichte einem die Hand und sagte: „Diese Hand gebe ich dein Alexander." Dann starb er. Als Alexander ihn fand, breitete er seinen Mantel über den Leichnam und ließ ihn später in Persepolis mit großer Pracht beisetzen. Bessus aber ward von Alexander gefangen genommen und hingerichtet. Nun war Alexander Herr von ganz Persien. 7. lilitus. Nach der Einnahme Persiens lebte Alexander ganz nach persi- scher Weise. Er kleidete sich wie ein Perser und verlangte sogar, daß seine Untertanen nach persischer Sitte vor ihm niederknien sollten. Auch hörte er gern Schmeichelworte. Das verstimmte die Makedonier und erbitterte sie zuletzt. Einst rühmten Schmeichler beim Mahle seine Heldentaten, gegen die alle Taten der früheren Helden nichts seien. Da wagte Klitns, ein Freund Alexanders, frei- mütig zu behaupten, daß Alexander von seinem Vater übertroffen würde. Zorn- funkelnd und vom Weine erhitzt, ergriff Alexander eine Lanze und durchbohrte Klitns, obgleich dieser ihm einst am Granikns das Leben gerettet hatte. Kaum aber war die grauenvolle Tat geschehen, so kam Alexander wieder zur Besinnung. Er weinte laut und rief einmal über das andere den Namen seines ermordeten Freundes. Dann schloß er sich drei Tage lang ein, aß nicht und trank nicht. Erst am vierten Tage ließ er sich wieder beim Heere sehen, um einen neuen Kriegszug zu unternehmen. 8. Zug nach Jndten. Alexander war mit seinen bisherigen Eroberungen nicht zufrieden. Sein stolzer Sinn war auf das Wunderland Indien gerichtet. Als er den Indus überschritten hatte, stellte sich ihm der König Porus mit 326 einem großen Heere und 300 Elefanten entgegen, die große, mit Kriegern besetzte v' Türme auf ihrem Rücken trugen. Vor diesen Ungeheuern scheuten seine Pferde. Aber Alexander siegte dennoch. Porus, der in goldener Rüstung auf dein größten Elefanten saß, wurde gefangen genommen.^Alexander fragte ihn: „Wie willst du behandelt sein?" „Königlich," war die Antwort. Alexander ließ ihn sogleich frei und gab ihm sein Besitztum als Lehen zurück. Dafür war Porus von jetzt an sein beständiger Freund. 9. kückkekn. Je weiter Alexander in Indien vordrang, desto größer wurde die Gefahr. Immer wildere Völker stellten sich ihm entgegen und brachten täglich viele seiner Krieger um. Da weigerten sich diese endlich, ihm zu folgen, und zwangen ihn zur Umkehr. Der größte Teil des Heeres schiffte sich ein. Er selbst aber führte den übrigen Teil auf geradem Wege durch eine Wüste der Heimat zu. Furchtbar waren die Qualen seiner Truppen. Menschen und Tiere verschmachteten vor Hunger und Durst. Alexander aber schritt mit ungebeugtem Mute seinem murrenden Heere voran. Einmal brachte ihm, wie man erzählt, ein Soldat etwas Wasser in seinem Helm. Alexander aber goß es auf die Erde und sagte: „Ich will nicht trinken, wenn ihr alle dürsten müßt." Da riefen die Krieger: „Wir sind nicht durstig und nicht müde; wir sind un- sterblich, wenn ein solcher König uns führt." 60 Tage dauerte der entsetzliche Marsch in der Wüste. Endlich kam Alexander mit seinem Heere in Babylon an.
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