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1. Realienbuch - S. 57

1910 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
57 Ii Auch an Bodenschätzen ist die Kolonie reich. Kohlen am Nyassa-See, Goldlager am Viktoria-See; ferner Platina, Graphit, Granaten. Wichtige Handelsartikel sind außerdem Elfenbein und Kopal, ein bernsteinähnliches Harz. c) “Verkehrsmittel, I)auptorte. Feste Landstraßen sind noch wenig vor- handen. Die Neger tragen die Waren auf ihren Köpfen. Im Binnenlande sind fast nur Hüttendörfer der Eingeborenen und vereinzelte deutsche Stationen. Die wichtigsten Küstenorte sind Dar-es-Salam (Stätte des Friedens) mit vortreff- lichem Hasen, Sitz des Gouverneurs (20 T.), Bagamoyo (15 T), Tanga (8 T.), Lindi (4-/2 T.). Von Tanga, dem besten Hasen im Norden, führt eine Eisenbahn ins innere Usambaragebiet, die bis zum Kilima-Ndscharo durchgebaut werden soll. 2. Deuticb-Südwettafrika, die zweitgrößte unserer Kolonien, ist l'/smal so groß als Deutschland, hat aber nur 200000 Einwohner. Wie kommt das? Die Küste ist wenig gegliedert und wegen der starken Brandung schwer zu- gänglich. Die Versuche, durch Anlegung einer 500 na langen Mole in Swakop- mund die Landungsverhältnisse zu verbessern, haben sich nicht bewährt. Ein mehrere Tagereisen breiter Wüstengürtel erschwert das Eindringen in das Innere. Dieser Küstenstrich ist regenarm. Zwar herrscht 8tv-Wind vor, aber da die Dunstmassen, die er mit sich führt, infolge einer kalten Meeresströmung meist kühler sind als die über dem Gestade ruhende Luft, so kommen sie nicht zur Abkühlung und zum Niederschlag. Tau und Nebelniederschlüge bringen einige Feuchtigkeit. Auch die das Innere bedeckende terrassenförmige Hochebene, aus der einzelne Gebirgszüge (Karasgebirge 2000 m) hervorragen, ist nur mangelhaft bewässert. Sie erhält im afrikanischen Sommer (Oktober—april) in der Zeit von Januar bis April selten und dann wolkenbruchartigen Regen. Die meisten Flüsse, die sich in den Atlantischen Ozean ergießen, liegen fast das ganze Jahr trocken da. Eine Ausnahme machen die beiden Grenzflüsse Oranje und Kuuene. Infolge der mangelhaften Bewässerung bildet das Binnenland im Süden eine fast baumlose, nur für Viehzucht geeignete Gras- und Buschsteppe, die nur au deu Trockenbetten der Flüsse andauerndes Grün und hier und da auch einige Bäume (Akazien) hat. Der etwas quellenreichere Norden ist fruchtbarer, hat besseren Gras- wuchs und vereinzelt Wälder, in denen Affenbrotbaum und Fächerpalme vorkommen. Die im Lande vorkommenden Bodenschätze: Kupfer, Marmor, Gold und Edelgestein können wegen der mangelhaften Verkehrsverhältnisse nicht genügend ausgebeutet werden. Das wichtigste Verkehrsmittel ist augenblicklich noch wie im Kapland der Ochsenwagen. Wenn die Eisenbahnen von Swakopmund und dem guten Hafen Lüderitzbucht einmal erst weiter ins Innere durchgeführt sind, wird man die Hebung der Bodenschätze mit größerem Nachdruck fördern können. Die Bewohner. In der Mitte des Landes, in Damaraland, wohnen die schwarzbraunen Herero, südlich von ihnen die mehr gelbfarbigen Nama, nördlich im Ovamlande die Ovambo. Die Nama, die einst das ganze Land besaßen, gehören zum Stamme der Hottentotten. Sie sind klein, häßlich, ungemein träge und machen in der Not häusig räuberische Einfülle in das Land ihrer nördlichen Nachbarn. Die Herero, ein kräftiger Volksschlag, treiben etwas Ackerbau, meist aber Viehzucht, mit ihren zahlreichen Herden nomadisierend durch das Steppen- land ziehend. Mit ihren Nachbarn im Norden, den stammverwandten Ovambo,
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