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1. Realienbuch - S. 85

1910 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
85 Iii sich eine dreigliedrige Zehe, deren Endglied von einem Hornschuh (Huf) umgeben ist. 2 Zehen sind verkümmert. Sie liegen unter der Haut verborgen und treten an der Innenseite der Füße als hornartige Stellen (die sog. „Kastanien") hervor. — Das Alter eines Pferdes erkennt man an den Schneidezähnen. Zwischen dem vierten und fünften Jahre werden nämlich die Milchzähne, die bis dahin ausgefallen sind, durch die „Pferdezähne" ersetzt. Diese zeigen auf ihren Schneiden schwarzbraune Grübchen („Kunden" oder „Bohnen"), die nach bestimmten Jahren in einer feststehenden Reihenfolge wieder verschwinden. 2. Vegabung. Das Pferd besitzt ein vortreffliches Gedächtnis. Es erkennt den Weg, den es einmal gemacht hat, genau wieder. Am bekannten Kreuzwege ist es nicht im Zweifel, welchen Weg es zu nehmen hat, und widersetzt sich dem irrenden Führer. Auch den Gasthof, in dem es einmal eingekehrt ist, erkennt es wieder. Hartnäckig hält es still, wenn der Kutscher vorüberfahren will. An 2—4 Stunden Schlaf hat es genug; oft schläft es stehend. Das Soldatenpferd liebt den Trompetenton und scharrt beim Klange der Trompete freudig mit den Vorder- füßen. Mitten im Getümmel der Schlacht hält es standhaft unter Pulver- dampf und Kanonendonner aus und achtet der erhaltenen Wunden nicht. An der Leiche des gefallenen Reiters senkt es fchmerzerfüllt den Kopf. Im Zirkus erregt das Pferd durch seine Gelehrigkeit Bewunderung und Erstaunen. 3. kanen. Das schönste, ausdauerndste und verständigste Reitpferd hat der Araber für sein Krieger- und Räuberleben in der Wüste erzogen. Englische Züchter haben unter Benutzung arabischer Hengste das englische Vollblut erzogen, dessen Herz lvatnal so schwer ist als das gewöhnlicher Pferde, und das auf der Rennbahn durch außerordentliche Geschwindigkeit glänzt. In Preußen ist das Muster des Militärpferdes gebildet worden, der Trakehner, der Schnelligkeit mit Ausdauer und Genügsamkeit vereint. Beliebte Arbeitspferde sind das 1 in hohe englische Karrenpferd, der massige Belgier und der schwere Schleswiger. io/, Das Rind, 1. Körperbau. Das Rind ist nicht so schön gebaut wie das Pferd. Es sieht vielmehr etwas plump aus. Der Nacken ist stark (Stier- nacken). Vorteil: Er kann beim Weiden lange nach unten gehalten werden. Auch vermag er das drückende Joch leicht zu ertragen. (Zugtier.) Am Halse hängt eine schlotternde Haut, die Wamme. Da sie lose sitzt, so kann sich der Kopf leichter bewegen, als wenn sie straff säße. (Vorteilhaft beim Weiden.) Der Gang ist unbe- holfen und schwerfällig. Wo das Rind verwil- dert vorkommt, in Südamerika und China, ist es schnellfüßig, vorsichtig und scharfsinnig. Am Hufe sitzen 2 Paar Zehen, deren jede von einem Hornschnh (Huf) umgeben ist. Nur die beiden größeren Vorderzehen berühren beim Auftreten die Erde. Als Waffe dienen die Hörner. Damit sie Platz haben, ist die Stirn breit, und damit die Schädelknochen die Wucht Zuerst geht die Nahrung in den Pansen und dann in den Netzmagen. Bon hier aus gelangt sie wieder ins Maul zurück, wird zum zweitenmal gekaut und geht dann in den Blättermagen und zuletzt in den Labmagen.
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